Zufallsbegegnung in Esslingen: Was verdient Corinna als Café-Besitzerin?

Stand
Autor/in
Berno Graf
Porträt Berno Graf.

Corinna ist stolze Eigentümerin eines Café-Restaurants in Esslingen. Früher war sie Köchin, heute hat sie die Verantwortung für vier Festangestellte. Was sie beschäftigt, hat sie uns erzählt.

Ich mache das, weil ich es liebe. Ich kann mir nichts anderes vorstellen. Aber bei mir selber bleibt wenig hängen, unter dem Mindestlohn.

Zufallsbegegnung in Esslingen 

Wir sind in Esslingen unterwegs und schlendern durch die Altstadt in der Nähe des alten Rathauses auf der Suche nach Geschichten. Uns fällt ein Café-Restaurant auf, das ganz gemütlich wirkt, inmitten der wunderschönen Fachwerkhäuser. Wir wollen erfahren, wem das Lokal gehört und was die Person beschäftigt.

Von der Köchin zur Besitzerin des Restaurants

Drinnen treffen wir Corinna, die 53-jährige Besitzerin. Sie erzählt uns: „Ich wollte mich immer selbstständig machen. Und dann hatte ich das Angebot, dass ich eigentlich direkt von der Angestellten zur Chefin wechseln konnte.“ Corinna übernimmt das Lokal von ihrer Schwester und deren Mann – also ein richtiger Familienbetrieb: „Mein Mann arbeitet hier, meine jüngere Tochter, mein Vater backt den berühmten Zwetschgenkuchen – auf die Familie kann man sich einfach verlassen.“ Zusätzlich hat sie noch Festangestellte, die auch wie Familienangehörige seien.

Welche Themen beschäftigen Selbstständige?

„Wir haben ganz viele nette Gäste und werden sehr positiv angenommen. Ich denke, wir strahlen das auch nach außen aus und deshalb haben wir auch so einen Erfolg, auch wenn wir jetzt nicht reich werden.“ Als wir sie fragen, ob sie gut von ihrem Café-Restaurant leben kann, antwortet sie uns direkt, dass für sie weniger als der Mindestlohn nach allen Abzügen übrigbleibe.

Was mich massiv stört ist die Ungerechtigkeit. Ich würde mir einfach eine Entlastung für kleine Betriebe wünschen. Die Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19 Prozent hat uns wirklich getroffen.

Ziele für die Zukunft: Gesundheit, Glück und Expansion  

Doch sie liebt ihr kleines Lokal: „Ich finde es so spannend, jeden Tag. Ich bin nicht so negativ, sondern freue ich mich schon drauf, was Neues passieren könnte. Mit meiner Familie und mit meinen Enkelkindern habe ich das große Los gezogen. Ich hoffe, dass alle glücklich und gesund bleiben.“ Corinna ist ausgebildete Schreinerin und arbeitet als Fitness-Trainerin. Ideen für die Zukunft? „Ich würde gerne vielleicht ein bisschen ins Catering miteinsteigen. Ich fange gerade übers Fitnessstudio ganz klein an. Mal gucken, ob es funktioniert.“ Wir bedanken uns bei Corinna für die Offenheit und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

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