Baustelle statt Studium? Abiturientin Martha macht Ausbildung im Stahlbetonbau

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Autor/in
Justus Madaus
Onlinefassung
Felix Gimenez

Ich glaube, dass es auch ein Zeichen ist, dass man die Ausbildung vor allem als Frau oder junge Person ruhig machen kann und eigentlich nichts dabei ist.

Martha entscheidet sich für eine Ausbildung im Handwerk 

Martha macht nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Stahlbetonbauerin. Sie bestreitet damit einen eher ungewöhnlichen Berufsweg. Denn laut Statistiken überwiegt der Anteil der Männer im Baugewerbe noch immer deutlich. Damit hat Martha allerdings kein Problem: „Mir macht es auch irgendwie Spaß Sachen zu machen, die nicht so typisch sind.“ Ihre Mitarbeiter sehen das genauso und halten Marthas Entscheidung für den richtigen Schritt. Das Klischee, die Arbeit auf der Baustelle sei Männersache ist schon lange überholt. Marthas Chef sagt: „Bedauerlicherweise ist es immer noch eine Seltenheit. Es spricht allerdings überhaupt nichts dagegen. Im Gegenteil, es ist für die Gruppendynamik und das, was es mit der Mannschaft macht, eher zuträglich.“  

Der Traum vom Architekturstudium 

Nach der Ausbildung, die Abiturienten in manchen Fällen auch in zwei Jahren abschließen können, will Martha sich ihrem Traum widmen: dem Architekturstudium. „Seit ich klein bin, habe ich eine Faszination für schöne Häuser. Und ich glaube, davon kommt das tatsächlich auch.“ Doch bevor sie anfängt, selbst welche zu entwerfen, packt sie an und legt das Fundament für die Zukunft.  

So gestaltet Martha ihre Work-Life-Balance 

In ihrer Freizeit spielt Martha Tennis. Doch obwohl sie sportlich aktiv ist, wird der neue Job zu Beginn auch herausfordernd sein. „Klar, am Anfang werde ich wahrscheinlich ziemlich fertig sein, bis sich mein Körper daran gewöhnt: sich 7-8 Stunden am Tag abzurackern.“ So Martha. Aber sie blickt optimistisch in ihr neues Leben und ist überzeugt: „Das wird schon gehen! “ 

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