Wenn der Vater Alkoholiker ist: Sorry, Papa!

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Michael wächst in katastrophalen Verhältnissen auf: Michaels Vater war Alkoholiker. Seine Kindheit leidet darunter und erst mit 37 Jahren nimmt Michaels Leben eine positive Wendung. Kann er seinem Vater verzeihen? 

Als ich 9 Jahre alt war, hat mir mein Vater ins Gesicht gespuckt – das war mein Geschenk zum Geburtstag.  

Kindheit mit dem alkoholkranken Vater 

Michaels Vater war Alkoholiker. Immer wieder sagte er zu Michael: „Du kannst nichts und aus dir wird nichts.“ Michaels Kindheit war von Gewalt und Einsamkeit geprägt. Seine Familie war sehr arm. Er erzählt: „Wir waren das Gespött des ganzen Dorfes. Alle wussten, da wohnen die Assis.“ Michael flüchtet sich in die Arbeit, sucht Ausgleich im Kampfsport, eröffnet eine Sportschule und arbeitet im Sicherheitsdienst als Bodyguard. Seine Ehe geht in die Brüche und sein eigener Sohn wendet sich von ihm ab: „Ich habe immer nur gearbeitet und war nie da.“  

Kann Michael seinem Vater verzeihen? 

2007 verändert sich sein Leben. Michael erinnert sich an die Gebete seiner Kindheit und bittet Gott um Frieden mit seinem Vater: „Ich traf die Entscheidung, sein Sohn sein zu wollen. Das war ich 37 Jahre nicht.“ Michael entscheidet sich seinem Vater zu vergeben und besucht ihn. Seine ersten Worte: „Papa, ich habe dich so lieb, vergib du mir.“ Zu seiner Überraschung antwortete sein Vater: „Ich habe dich auch immer geliebt, aber ich konnte es dir nicht sagen.“ 

Die Versöhnung 

Die Versöhnung verändert alles. Aus dem Kampfsport werden Selbstverteidigungskurse zum Empowerment von Kindern und Jugendlichen. Michael wird erneut Papa. Die Familie verbringt viel Zeit miteinander und sein Vater hört auf zu trinken. Kurz vor seinem Tod, sagt Michaels Vater: „Du kannst unsere Geschichte erzählen. Damit Menschen einander besser verstehen und sich versöhnen.“ Das macht Michael heute. Er schreibt Bücher, steht auf Bühnen und erzählt seine Geschichte. „Ich gehe raus zu den Leuten, auch zu Obdachlosen oder Menschen im Gefängnis und sage ihnen, dass sie wertvoll sind. Denn Liebe heilt allen Kummer.“ 

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SWR