Herzinfarkt beim Autofahren – Elke rettet Thomas durch Erste Hilfe das Leben

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Ulrike Nehrbass
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Rieke Spang
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Dass Thomas in seinen 60. Geburtstag feiern kann, hat er seiner Lebensretterin Elke zu verdanken. Er ist zwar sportlich trainiert, führte bislang aber ein Leben im Dauerstress. Als Geschäftsführer einer Firma war er viel unterwegs, manchmal fuhr er tausende Kilometer an einem Tag, viele Tage hintereinander. Er selbst hat den Druck nicht so stark wahrgenommen wie sein Herz.

Bis er eines Tages im Büro Atemnot bekommt. Auf dem Weg zum Arzt hört sein Herz plötzlich auf zu schlagen. Herzinfarkt.

15 Minuten lang hat Elke ihn auf einer stark befahrenen Autobahnauffahrt wiederbelebt. Ihr Sohn schützte sie dabei vor den vorbeifahrenden Autos, die sich darüber aufregten, dass Elke den Verkehr aufhält. „Er hatte immer Sorge, dass sie mir die Beine abfahren.“ Gehupt und gefilmt wurde, Hilfe angeboten hat niemand. Das belastet Elke noch heute. Und noch etwas macht ihr zu schaffen: „Währenddessen habe ich schon gedacht: Spiele ich jetzt Gott?“ Sie machte sich große Sorgen, ob sie alles richtig gemacht hat und in welches Leben sie Thomas gerettet hat. „Wie wacht der Mensch wieder auf? – Das ist schon ein Gefühl, das man aushalten muss.“ Elke würde sich deshalb wünschen, dass es auch für Ersthelfer psychologische Nachbetreuung gibt. Denn sie hat nur durch Zufall erfahren, wie es mit Thomas danach weiterging.

Zehn Tage lag er nach der Herz-OP im Koma. In dieser Zeit verlor in er einen großen Teil seiner Muskeln. Als er aufwachte, konnte er nicht mal ein Brötchen halten. Für den Sportler war das alles eine schockierende Erfahrung, die ihn auch psychisch verändert hat. Mit Reha und Psychotherapie krempelt Thomas daraufhin sein Leben um. Er arbeitet nur noch 16 statt 60 Stunden, schläft mehr, ernährt sich gesünder und macht Yoga.

Elke kannte er zuvor nicht – heute sind die beiden befreundet.

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