Jede fünfte Frau hat laut Schätzungen einmal in ihrem Leben abgetrieben. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass viele von uns eine Frau kennen, die das schon erlebt hat. Doch nur wenige wissen davon. „Wenn man das erzählt und es dann in Umlauf kommt, dann bin ich immer gleich die, die abgetrieben hat. Man wird dann abgestempelt“, fürchtet eine junge Patientin in einer Abtreibungsklinik im Süden von Deutschland.
SWR-Reporterin Luisa Szabo war sieben Tage lang in dieser Klinik. Sie ist 29 Jahre alt und kann sich eine Familie gerade noch nicht vorstellen. Einigen Frauen, die Luisa trifft, geht es ähnlich: Sie fühlen sich noch nicht bereit für ein Kind, sind mitten in einer Ausbildung oder gehen noch zur Schule. Oft sind sie trotz Verhütung schwanger geworden, beispielsweise weil ihnen die Spirale nicht richtig eingesetzt worden war. Andere Frauen haben aber auch schon eine Familie. Eine Frau erzählt, dass sie und ihr Mann sich ein weiteres Kind einfach nicht leisten können. Deshalb haben sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden.
Stigmatisierung und Scham machen das Thema zum Tabu
“Jede Frau hat ihre eigene Geschichte, ihre ganz eigenen Gründe und im Kopf alles mehrmals durchgespielt. Keine hat sich ihre Entscheidung leicht gemacht”, sagt Luisa. Aber nur die wenigsten wollen vor der Kamera sprechen. Zu groß ist die Sorge erkannt und stigmatisiert zu werden. Denn Schwangerschaftsabbrüche sind auch heute noch mit Scham besetzt und ein gesellschaftliches Tabu.
Hier könnt ihr euch die Langversion der Reportage ansehen:
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