Nach 30 Jahren Festanstellung Selbstständigkeit als Graffitikünstler

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Autor/in
Anne Lambertsen

„Mit dem Geld verdienen ist der Traum immer weiter in den Hintergrund gerückt. Mir waren Sachen wichtig wie in Urlaub fahren, einfach mein Leben genießen“. 

Kunst aus der Dose ist Leifs Passion. Schon als Kind malt er gerne, als Jugendlicher entdeckt er für sich das Graffitisprayen, träumt davon eines Tages mit Kunst, sein Geld zu verdienen. Um erst einmal etwas Sicheres in der Tasche zu haben, macht der Mainzer bei Opel in Rüsselsheim eine Ausbildung zum Industriemechaniker und nimmt dann das Angebot einer Festanstellung an. 

Bis 2019, dreißig Jahre lang, arbeitet Leif in der Abgasentwicklung. Als der Autohersteller sich neu ausrichtet, bietet er ihm eine Abfindung an, wenn er den Betrieb verlässt. Für Leif ein Angebot, dass ihm zunächst schlaflose Nächte bereitet. Seine Freundin Ilona ist in dieser Zeit seine wichtigste Beraterin.

„Wir haben Tag und Nacht gefühlt darüber gesprochen und am Ende vom Tag geht es ja nicht nur um mich, sondern um uns.“

Auch Ilona rät ihm den Absprung zu wagen. Der Traum, als Künstler zu arbeiten, erwacht wieder zum Leben. Leif unterschreibt den Auflösungsertrag und wagt mit der Abfindung den Neuanfang – unter dem Künstlernamen „leiflines“.

An Arbeit mangelt es Leif bisher nicht. Im Auftrag der Mainzer Stadtwerke verschönert er zahlreiche Stromkästen und Trafohäuschen mit Naturmotiven. Mit Stadt- und Fastnachtsmotiven hat der Autodidakt unter anderem die Mewa-Arena bunter gemacht. Ein Highlight für ihn, als Mainz 05-Fan.

„Weil ich als waschechter Mainzer die Stadt auch liebe und alles was mit Mainz zu tun hat, da ist es natürlich toll die Stadt mitgestalten zu können.“

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