Glücklich im Job: Chris macht sich mit seinem Vintage-Laden selbstständig

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Rieke Spang
Rieke Spang

„Ich musste das erst für mich erkennen, ich habe mich gar nicht so zu den heimatverbundenen Menschen dazugezählt.“

Chris (28) hat nach seiner Ausbildung als Maschinenbauer in verschiedenen Auslandsprojekten gearbeitet. Er war quasi immer unterwegs, schlief meistens in Hotels. Zeit für Besuche in der Heimat blieb ihm kaum und auch in seinem neuen Zuhause konnte er nicht richtig Fuß fassen. Er sehnte sich nach seinem festen Umfeld zurück.

„Ich hab‘ einfach so viel verpasst. Bei Festen waren immer alle da, die ganzen Freunde und Familie. Nur ich saß irgendwo in einem Hotel.“

Chris fasst den Entschluss, den gut bezahlten Job zu kündigen und das zu tun, was er liebt: Er macht sein Hobby zum Beruf und sich selbstständig mit einem Vintage-Laden. „Man kriegt immer gesagt: Du brauchst auf jeden Fall einen Business-Plan und dies und das – meiner Meinung nach ist das Quatsch. Es braucht ein bisschen Mut und vielleicht ein bisschen Unterstützung von seinem Umfeld. Wenn man das hat, kann einen nichts mehr aufhalten.“

Das, wozu er vorher nur am Wochenende Zeit hatte, macht Chris jetzt seit knapp einem halben Jahr jeden Tag: Alte Dinge auf Flohmärkten oder bei Ebay aufstöbern und sie wieder aufbereiten. Seine Philosophie: Jeder Gegenstand hat seine Geschichte und soll sie auch behalten. Bisher verkauft er seine Liebhaber-Stücke nur übers Internet – das läuft schon ganz gut, sagt er. Sobald er darf, will er seinen Werkstattladen in Ingelheim aber auch für den Verkauf öffnen.

„Wenn man von morgens bis abends dem nachgehen kann, was einem Spaß macht, dann ist es nicht wichtig, ob man am Ende 1.000 oder 5.000 Euro hat. Dann braucht man ja kein Geld mehr für sein Hobby."

"Ich kann jedem nur empfehlen: Macht das, was ihr wollt, probiert’s aus. Wenn ich alt werde, kann ich auf mein Leben zurückblicken und sagen: Ich habe das ausprobiert; war nichts für mich. Oder: Das war perfekt für mich.“

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