Nie wieder Angst vor der OP: Nina und ihre Kommilitonen haben den “Tunnelflieger“ erfunden

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Autor/in
Michelle Habermehl
Onlinefassung
Michèle Kraft
Michèle Kraft

„Als wir dann das erste Mal seit Monaten wieder in diesem Tunnel standen, da ging mir einfach das Herz auf.“ (Nina, 27, Innenarchitektin)

In ihrem Masterstudium „Kommunikation im Raum“ an der Hochschule Mainz bekamen Nina und ihre Kommilitonen eine besondere Aufgabe gestellt. Sie sollten einen unterirdischen Gang in der Uniklinik Mainz, der zum Kinder-OP führt, umgestalten. Wo Neonlicht und Versorgungsrohre an den Decken die kleinen Patienten ängstigten, sollte eine kinderfreundliche Atmosphäre entstehen. In Teams machten sich Nina und ihre Kommilitonen auf die Suche nach der passenden Idee:

„Wir haben uns überlegt, wohin schaut denn das Kind, wenn’s da liegt. Man schaut ja offensichtlich an die Decke. Darum kam die Idee auf, dass auch mit dem Himmel zu verbinden.“

Der Plan eine Wolkendecke umzusetzen stand somit fest. Es fehlte lediglich noch ein Leitmotiv. „Wir haben ein Brainstorming gemacht und ich hatte irgendwann keine Ideen mehr im Kopf, hab mein Blatt angeguckt und hab mir dann gedacht: ‚Was ist eigentlich, wenn wir dieses Papier falten und einen Papierflieger draus machen?!‘“ Mit einem Projektor soll der Papierflieger an die Wolkendecke geworfen werden. Er soll die Kleinen bis zum OP begleiten und ihnen somit Ablenkung bieten.

Die Auftraggeber, die Uniklinik Mainz und Sterntaler e.V., sind sofort begeistert von dem Entwurf des “Tunnelflieger“. Gemeinsam mit den Studenten und der Hochschule Mainz rühren sie zwei Jahre die Werbetrommel, sammeln und geben Spenden und werben um die finanzielle Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz. Mit Erfolg: Zwei Jahre später findet die Eröffnung des “Tunnelflieger“ statt.

Nina kann sich noch genau erinnern: „Ein Projekt, das so eine direkte Auswirkung auf das Wohlbefinden von Mitmenschen hat, ist einfach eine Sache, die vergisst man nicht so schnell. Man hatte das Gefühl, dass jeder in dem Moment ganz genau wusste, warum er das gemacht hat und warum er die Zeit und die Nerven und den Hirnschmalz investiert hat: genau für solche Momente eigentlich.“

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