Glöckner Kevin zieht jeden Tag ehrenamtlich die Kirchturmuhr auf

Stand
Autor/in
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP
Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz

„Man hat den Kontakt zu einer Sache, die die Vorfahren aufgebaut haben. Das bekommt man ja heutzutage gar nicht mehr mit: Die Handys kommen direkt vom Band und hier kann man mal sehen, wie diese Technik früher funktioniert hat.“

Jeden Tag nach der Arbeit im Büro geht Kevin seinem Ehrenamt nach: Er steigt auf den Kirchturm in Wassenach in der Vulkaneifel und zieht die Uhr auf. Diese uralte Tradition ist nicht mehr weit verbreitet: Es gibt nur noch wenige Kirchturmuhren, die per Hand aufgezogen werden müssen. In Wassenach legt die Dorfgemeinschaft aber großen Wert auf diese alte Tradition und die Handwerkskunst des Uhrwerks.

„Gebaut wurde die ganze Konstruktion 1885. Ich müsste dann ungefähr der achte Mensch sein, der das macht.“

Diese Aufgabe erfüllt Kevin nicht nur mit Stolz, er möchte damit dem Dorf auch etwas zurückgeben. Er ist 2016 zugezogen und konnte durch die Theatergruppe schnell Fuß fassen, in der er auch seine Frau kennengelernt hat. „Für mich persönlich ist das einfach eine schöne Sache, wie ich einen Beitrag zum Leben im Ort leisten kann. Davon abgesehen habe ich auch persönlich etwas davon, wenn ich hier die Glocken höre und weiß, wann meine kleine Tochter wieder nach Hause kommen muss.“

Auch wenn Kevin nur die Uhr aufzieht und die Glocken nicht per Hand läuten muss, nennt er sich scherzhaft den „Glöckner von Klieburg“. So nennen die Wassenacher ihren Ort selbst. Und für die nächste Generation ist vielleicht auch schon gesorgt: Kevins Tochter ist immer ganz fasziniert von der Uhr und möchte so oft es geht mit nach oben gehen. Wer weiß, vielleicht wird sie eines Tages die nächste „Glöcknerin von Klieburg“.

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