Von der IT ins Tattoostudio – Bernds Lebenswandel

Stand
Autor/in
Justine Schäfer
Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann

Die Kunst war schon immer ein großer Teil in Bernds Leben. Angefangen hat bei ihm alles in jungen Jahren mit "Malen nach Zahlen"-Bildern, bis Bernd dann verschiedene Maltechniken ausprobierte. Neben dem Zeichnen und der Acrylmalerei war vor allem die Ölmalerei eine Leidenschaft von ihm. Schon zu Schulzeiten hatte der 42-Jährige Bestnoten in Kunst.

Ich war in der Schule schon bekannt dafür, dass ich immer gut malen konnte.

Nachdem er sein Fachabitur im Bereich Design und ein Diplomstudium in digitalen Medien und Medieninformatik abgeschlossen hatte, arbeitete Bernd 13 Jahre als Softwareentwickler. Die Kunst hat ihn stets begleitet und war sein größtes Hobby; seine Kunstwerke wurden sogar ausgestellt. Vor fünf Jahren ließ sich Bernd sein erstes Tattoo stechen und zeigte dem Tätowierer seine Kunstwerke. Dieser brachte ihn auf die Idee, selbst mit dem Tätowieren anzufangen.

Das war die beste Entscheidung, die ich je treffen konnte.

Mit theoretischen Online-Kursen und viel praktischer Übung auf Kunsthaut brachte er sich nach und nach das Tätowieren bei. Seine Tante war sein erster Versuch, auf echter Haut ein Tattoo zu stechen – und es gelang. Daraufhin tätowierte Bernd anderthalb Jahre parallel zu seinem Beruf in der IT. Die Stammkundschaft wurde größer und die Termine häuften sich, sodass er sich schlussendlich entschied, seinen Job zu kündigen, um sich Vollzeit der Selbstständigkeit als Tätowierer zu widmen. Neben der kreativen Arbeit ist es vor allem die Wertschätzung der Kunden und Kundinnen, die ihn an seinem Job begeistert. Viele Tattoos, die Bernd sticht, haben eine tiefere Bedeutung und tragen eine Geschichte mit sich. Dies würde er für nichts auf der Welt eintauschen.

Ich würde sagen, dass jeder, der irgendwelche Träume hat, was Neues zu probieren, auch den Mut haben sollte. Es ist nie zu spät, die Richtung in seinem Leben zu ändern.

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