Jens ist Hobby-Sportler und weil sein mehrfach schwerstbehinderter Sohn Tom selbst keinen Sport treiben kann, hat Jens sich etwas einfallen lassen: Beim Radeln zieht er ihn im Fahrradanhänger mit und beim Joggen schiebt er Tom in einem Laufbuggy. Sogar beim Schwimmen kann Tom dabei sein – in einem Schlauchboot. Das haben die beiden bei ihrem ersten gemeinsamen Triathlon getestet: beim deutsch-französischen Triathlon in Lauterbourg.
„Und Tom hat man über den ganzen See jubeln hören“, erinnert sich seine Mutter Sandra. Die ganze Familie war begeistert von der positiven Resonanz der anderen Menschen: „Die haben uns angefeuert und gejubelt, das war phänomenal.“
Es war erst der zweite Triathlon an dem Jens teilgenommen hat. Im Frühjahr hat er es einmal allein getestet und war sich dann sicher: Das schafft er auch mit seinem Sohn. Der wiegt inklusive Anhänger übrigens 70 Kilo. „Das Ziel ist erstmal immer ankommen und das zweite Ziel ist nicht Letzter werden – das habe ich auch in Lauterbourg geschafft, es waren noch zwei hinter uns – das hat mich dann schon ein bisschen glücklich gemacht“, sagt Jens.
Der 18-jährige Tom hat vor der Geburt nicht genug Sauerstoff bekommen, wodurch sein Gehirn geschädigt wurde. Er kann weder laufen noch sehen oder sprechen. Seine Eltern wissen nicht genau, wieviel er mitbekommt, doch dass das Training ihm Spaß macht, ist deutlich zu erkennen. Je schneller, desto besser. Wenn Jens mit ihm Rad fährt oder joggt, dann juchzt und strahlt Tom vor Freude. Tagsüber ist Tom in einer Fördereinrichtung. Zu Hause betreuen ihn seine Eltern.
Im nächsten Jahr wollen sie vielleicht wieder an einem Triathlon teilnehmen – sofern Jens Knie mitmacht. Das macht ein wenig Probleme, doch die nächste Aktion ist schon geplant: Eine Wandertour durch die Alpen. Da gibt es spezielle Buggys für steile Pfade, so dass Tom auch da dabei sein kann.
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