Natalie kämpft gegen die Depression, um wieder für ihre Kinder da zu sein

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AUTOR/IN
Rosetta Reina

Natalie aus Rohrbach in der Pfalz kämpft gegen die Depression. Sie glaubt, dass sie sie schon lange unerkannt mit sich herumtrug aber nie so recht wusste, was eigentlich mit ihr los war. Zuletzt spürte sie eine immer größer werdende Kraftlosigkeit, alles fühlte sich wie eine riesige Bürde an und das Leben war nur noch eine einzige Last. Eines Tages ist Natalie dann völlig zusammengebrochen.

"Es kostet sehr viel Kraft. Und irgendwann merkt man, dass man am Ende seiner Kraft ist. Ich konnte keine Freude mehr empfinden.“ Freunde rieten ihr, sie solle sich nicht so anstellen und sich aufrappeln. Ihr ganzes Umfeld reagierte kopfschüttelnd, hatte die 32-jährige Elektronikerin es doch immer allen bewiesen, dass sie es draufhatte.

„Auch mein Mann hat‘s nicht verstanden, dass einfach diese Gedanken da sind. Dass ich versuche, gegen diese Gedanken anzukämpfen, aber ich es manchmal einfach nicht allein geschafft habe."

Aufrappeln ging irgendwann nicht mehr, ihre Ehe ging zu Bruch und ihren Kindern gegenüber hatte sie starke Schuldgefühle. Natalie beschließt schließlich, sich helfen zu lassen. Sie entscheidet sich für eine Psychotherapie, als sie erfährt, dass das Pfalzklinikum ein neues Behandlungsmodell ausprobiert. Dabei werden Patient*innen ambulant bis zu sieben Tage die Woche besucht und betreut. "Für mich war das das Beste. Meine Kinder haben mitbekommen, da ist jemand zu Besuch, aber sie haben nicht mitbekommen, die Mama ist komplett weg oder die Mama krank ist."

Die Therapie hilft ihr zu erkennen, was sie so quält und wie sie sich von alten Verhaltensweisen lösen kann. Mit Hilfe von Ärzt*innen und Therapeut*innen kann sie Schritt für Schritt Abstand davon nehmen. So kann Natalie langsam wieder Kraft schöpfen und hat sogar wieder angefangen, „das Leben zu genießen“, wie sie sagt.

Hinweis der Redaktion zu Depressionen, Sorgen, Suizidgedanken:

Wenn Sie sich anhaltend unglücklich und depressiv fühlen oder wenn Sie Selbsttötungsgedanken haben, holen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Sie sind nicht allein! Sprechen Sie mit anderen oder wenden Sie sich anonym an die Telefonseelsorge. Dort erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Sie ist rund um die Uhr besetzt und erreichbar unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 oder per Chat www.telefonseelsorge.de 

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