Hans-Peter aus Aichhalden ist gelernter Konditor, arbeitet heute aber im Straßenbau. Seine Liebe zum Backen hat er aber nie aufgegeben – sehr zur Freude seiner Kollegen.
Wenn der Job keinen Spaß macht
„Meine Frau fragt schon immer: ,Was backst du am Wochenende für eine Torte?‘“, sagt Hans-Peter. Seine Berufsgeschichte ist eine voller Umwege: „Mein ursprünglicher Plan war, zu Koch werden. Meine Mutter war eine Meisterköchin; sie war meine Lehrmeisterin – vor allem ihre doppelt panierten Schnitzel waren gut.“ Er findet zwar schnell eine Lehrstelle als Koch, aber die Speisekarte in dem Lokal ist ihm zu schlicht. „Das war damals eine Absteige. Ich habe nichts dazugelernt und hatte keinen Spaß.“
Liebe zum Backen: Hans Peter wird Konditor
Hans-Peter schmeißt die Koch-Lehre und findet eine Anstellung in einer Backstube. „Ich habe gar keine andere Chance bekommen, alle anderen Stellen waren besetzt. Es gab damals kaum freie Lehrstellen.“ Dort entdeckt er seine Leidenschaft. „Pralinen, Zuckerhasen, Schokohasen. Das muss einem schon ein bisschen liegen; das war richtige Handwerkskunst.“ Er schließt die Lehre ab und arbeitet ein paar Jahre als Konditor.
Berufliche Neuorientierung: Hans-Peter geht zum Straßenbau
Hans-Peters Vater ist Maurer und nimmt ihn mit auf die Baustelle. „Ich bekam einen Job als Hilfsarbeiter und habe mich hochgearbeitet.“ Heute ist er Polier mit eigener Mannschaft und kümmert sich um Straßenbau. „Ich lebe das Backen als Hobby aus. Ich will meine Ideen verwirklichen, ich brauche das für mich.“ Davon profitieren seine Kollegen.
Schlagsahne, Buttercreme, Zopf & Co: Jetzt backt Hans-Peter für dein Team
Hans-Peter bringt gerne mal eine Schwarzwälder Kirschtorte oder einen Hefezopf mit auf die Baustelle. Er fordert sich beim Backen selbst heraus: Motiv-Torten oder 5-stöckige Hochzeitstorten – kein Problem für den 60-Jährigen. „Backen und Straßenbau sind sich gar nicht so unähnlich. Wenn ich hier manchmal eine Rinne machen muss, dann ist das für mich wie ein Kuchen aus Beton.“
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