Ob sie unter Menschen ist oder allein zuhause: Ohne dass sie es kontrollieren kann, überfällt Anna manchmal die Angst: Negative Gedanken, Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme, Herzrasen. „Und dann ist die schlimmste Angst für mich, dass ich sterben könnte“, erzählt sie. Vor knapp zehn Jahren wurde bei der 30-jährigen eine Angst- und Panikstörung diagnostiziert. Als eine ambulante Therapie erfolglos bleibt, versucht Anna, sich selbst zu helfen – mithilfe von Instagram.
Paniakattacken und Angstzustände
Wenn sie eine Panikattacke heimsucht, versucht Anna sich zunächst mit Atemübungen zu beruhigen und die Angst auszusitzen. Ein, zwei Tage nach dem Angstanfall schreibt sie dann einen Text über ihr Erlebnis und postet ihn auf Instagram. Um zu reflektieren, aber auch um in Kontakt zu treten mit Menschen, denen es ähnlich geht wie ihr. Der Austausch mit anderen Betroffenen gibt Anna Kraft.
Aber Anna sagt auch, dass sie nicht glaubt, dass sie ihre Ängste nochmal loswird. „Man muss damit leben und das Beste daraus machen.“
Seit sie ihren Sohn Flynn (3) hat, hat Anna weniger Panikattacken. „Es gibt mehr Ablenkung, ich muss mich viel mehr um mein Kind kümmern als um mich.“ Als berufstätige Mutter ist ihr Alltag natürlich auch ohne Angststörung schon stressig genug. „Manchmal gibt es Tage, da will ich morgens nicht aufstehen, so kraftlos bin ich. Aber das geht eben mit Kind nicht, da muss ich meine Bedürfnisse zurückstellen und kann der Krankheit nicht so viel Raum lassen.“ Aber Flynn gibt Anna vor allem auch Kraft: „Für mein Kind muss es ja weitergehen – auch mit Panikattacken. Für ihn bin ich stark. Wegen ihm stehe ich immer wieder auf und halte durch.“
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Ethnologin beim Landeskriminalamt
Die Ethnologin Evin Jakob hat Philosophie und Ethnologie studiert und arbeitet beim Landeskriminalamt. Sie hilft bei Ermittlungen im Bereich politische Kriminalität und Islamismus.
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