Junglandwirt mit Querschnittslähmung führt Biohof weiter

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Autor/in
Gudrun Fünter

Da habe ich direkt gemerkt, kein Gefühl mehr in den Beinen zu haben. Ich wusste sofort, dass das eine Querschnittslähmung ist.

Jacob hatte beim Montieren eines Reifendruckreglers unter dem Traktor gearbeitet, als der von den Aufbockstützen rutschte. Bei dem Unfall wurde Jacobs Rückenmark gequetscht. Jacob hofft, dass sich zumindest einige der verletzten Nerven erholen – er hofft auf eine inkomplette Querschnittslähmung. Und tatsächlich: „Nach sechs oder acht Wochen kam ein Muskelzucken im rechten Oberschenkel. Das war ein schöner Moment. Wieder zu laufen wäre ein Traum.“ Dafür trainiert der junge Landwirt in einer Praxis für Physiotherapie mit viel Energie. Durch ständige Wiederholung will er Bewegung neu erlernen und bleibt gleichzeitig gelassen.

„Man kann sich, auch wenn man alles hat, das Leben sehr schwer machen, indem man immer das haben will, was man eben noch nicht hat. Ich habe mich damit abgefunden, dass das so ist und versuche daraus das Beste zu machen und glaube nicht, dass ich zu den unglücklichen Menschen gehöre.“

Jacob will dieses neue Leben zulassen und führt den Biohof eben mit Querschnittslähmung weiter. „Es verändert einen im Kopf und man findet andere Sachen, über die man glücklich sein kann. Die Lust an der Arbeit ist geblieben. Ich kann mich immer wieder daran freuen, wie viel dann doch geht.”

Seine Frau Freya hat ihn dabei nie im Stich gelassen. „Als ich noch in der Klinik war, hat mir meine jetzige Frau einen Heiratsantrag gemacht. Dann haben wir jetzt auch im September geheiratet und das war richtig schön.


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Gudrun Fünter