Pferdeliebe mit 62 Jahren: Pferde und der Reitsport sind Karins Leidenschaft

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Inken Pallas
ONLINEFASSUNG
Chiara Breuninger

Karin aus Iffezheim reitet unfassbar gerne. Auch in ihrem Beruf hat sie mit Pferden zu tun. Doch ursprünglich wird ihr davon abgeraten, beruflich etwas mit Pferden zu arbeiten. 

Ein Herz für Pferde: Karin liebt ihren Beruf 

 Karin aus Iffezheim ist ehemalige Amateur-Rennreiterin mit Trainerlizenz. Auch heute reitet sie mit ihren 62 Jahren noch unglaublich gerne: „Reiten ist für mich Erfüllung.“ Doch früher wird ihr aufgrund ihrer Skoliose davon abgeraten: „Da wurde mir gesagt: ,Mach ja nichts mit Pferden, das ist gefährlich‘”, erinnert sie sich. „Beweglich bin ich mit allem, bloß der aufrechte Gang hapert dann.” Doch sie mag Pferde viel zu sehr und ihren Job als Pferdewirtin will sie nicht missen: „Es ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Die Pferde geben mir so viel zurück, das ist einfach mein Leben!“ 

Frühaufsteherin im Reitstall: Karin versorgt 16 Vollblüter 

Und das fällt auf: Sie kümmert sich liebevoll um die Pferde und ist morgens immer die Erste im Stall. „Zurzeit fangen wir um 5:30 Uhr im Stall an. Ich stehe um 4 Uhr auf, bin kurz nach 4:30 Uhr im Stall und fang um 4:45 Uhr an die Pferde zu füttern“, erklärt Karin. Insgesamt kümmert sie sich im Rennstall in Iffezheim um 16 Vollblüter. Morgens arbeitet Karin mit Galopp-Trainer Gordan zusammen: „Sie hat sehr lange Jahre Erfahrung und sie weiß die Abläufe super. Auf sie ist zu 120 % Verlass, immer.“ 

Karins Arbeit wird belohnt 

Karins Hingabe wird belohnt: Sie gewinnt den „Stable Staff Award 2023“. Somit ist sie die „beste Pferde-Kümmerin“ Deutschlands. Doch der Sieg kommt für sie unerwartet. Eine Freundin von Karin hat sie bei der Publikumswahl angemeldet, ohne dass Karin davon wusste. Als die Nachricht kam, war sie überwältigt: „Es war unheimlich aufregend und berührend. Man weiß gar nicht, wie man das beschreiben soll. So müssen sich Schauspieler fühlen, wenn sie den Oscar bekommen.“ 

 Mehr über Karin und ihre Arbeit im Rennstall: 

 

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
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Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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