Wie ihr Kopftuch Sedras Leben verändert hat

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Autor/in
Stefanie Molitor
Stefanie Molitor

Als Sedra aus ihrer Heimat Syrien fliehen muss, ist sie gerade einmal zwölf Jahre alt. Jetzt lebt sie seit zwei Jahren in der Nähe von Karlsruhe und merkt: Seit sie Kopftuch trägt, ist plötzlich alles anders.

„Egal welche Haar- oder Hautfarbe. Wir haben alle das gleiche Blut, alle das gleiche Herz. Das reicht.“

Sedra ist mit zwölf Jahren nach Deutschland gekommen, weil sie aus ihrer Heimat Syrien wegen des Krieges flüchten musste.

„Am Anfang habe ich hier kein Kopftuch getragen, nach einem Jahr dann schon. Ich war zwar immer noch auf der gleichen Schule, aber auf einmal war es für mich eine neue Schule. Sogar meine Lehrerinnen und Lehrer haben plötzlich Abstand gehalten.“

„Ich verstehe nicht, wie man so sein kann. Ich habe mich ja nicht verändert. Ich bin immer noch Sedra“. Solche Reaktionen auf ihr Kopftuch hat sie auch bei ihrer Praktikumssuche bekommen. „Mein Chef hat plötzlich gesagt, ich kann nur ohne Kopftuch bei ihm arbeiten. Dann habe ich eine andere Firma gesucht. Ich bin nicht gezwungen, das Kopftuch zu tragen. Es ist sozusagen einfach ein kleiner Style von unserer Religion. Ich glaube, Menschen, die so sind, haben nichts über Verständnis gelernt.“

Alle über einen Kamm

„Sie verallgemeinern auch alles. Sie hören irgendwo: ‚Ein Syrer hat das oder das gemacht,‘ und dann sind es gleich alle Syrer. Das ärgert mich. Ich habe auch einen deutschen Nachbarn, der mit dem Fahrrad an mir vorbeifährt und mich anschreit: ‚Zieh dein Kopftuch ab!‘ Oder: ‚Verschwinde von hier!‘ Und ich habe auch nicht gesagt, dass deswegen gleich alle Deutschen so sind. Egal welche Haarfarbe oder welche Hautfarbe. Wir haben alle das gleiche Blut, wir haben alle das gleiche Herz. Das reicht.“

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