Am Anfang waren viele skeptisch und nur wenige haben uns eine Fläche verkauft, weil sie gesagt haben: Was machen die denn da? Die sind ja gar nicht vom Fach.
Schwerer Einstieg ins Wein-Business
3,5 Hektar Land – dafür ist Michaela als Winzerin gemeinsam mit ihren Schwestern und ihrer Mutter verantwortlich. 2014 kaufte sie sich ihren ersten Weinberg, den sie seitdem stetig aufgebaut und vergrößert haben. Doch die Quereinsteigerinnen wurden zu Beginn häufig belächelt: „Es war schon so, dass wir uns erstmal Respekt verschaffen mussten. Die Winzer waren sehr kritisch, vor allem die ältere Generation, die viel Erfahrung im Weinwerk haben, dachten sich häufig: ‚Was machen die Mädels da?’ Das fanden wir schade.“ Dabei braucht es in der Region rund um Dittwar dringend Winzernachwuchs.
Viele haben aus Altergründen aufgehört mit dem Weinberg. Die Flächen wurden dann gerodet, um zum Beispiel Weizen anzubauen. Wir sind hier schon als Kinder rumgerannt und haben uns deswegen gefragt: ‚Was wenn das alles verschwindet?‘ Aus dem Grund machen wir das jetzt einfach selbst.
Die harte Arbeit zahlt sich aus
Auch wenn das erst einmal eines bedeutet: viel Arbeit. „Die Winzerbranche hier ist schon ein bisschen eingeschlafen und Wein ist sehr aufwändig, aber das haben wir uns bewusst so ausgesucht." Und neben der Arbeit im Weinberg selbst, werden abends auch die Gäste auf dem eigenen Winzerhof betreut und mit dem hauseigenen Wein verköstigt. Dennoch lohnt sich die Arbeit für die Winzerinnen. Sie bereuen ihre Entscheidung nicht: „Klar, wenn viel Stress ist, heißt es manchmal in der Familie schon: ‚Warum haben wir das überhaupt gemacht?‘ Aber zum Schluss ist man glücklich. Man baut auch was auf, was man der nächsten Generation hinterlässt. Das gibt Kraft, das durchzuziehen.”
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