„Ich kann in kurzer Zeit sehr viel lernen und dadurch auch sehr viel ausprobieren.“ Das ist der Vorteil, den Florian in seiner Hochbegabung sieht. Aber sein Talent ist für ihn auch eine Bürde. Als Kind können seine Eltern ihm viele Fragen nicht beantworten und sind überfordert. Auch in der Schule wird sein Wissensdrang eher gebremst.
Er selbst ist dadurch frustriert. Der Unterricht langweilt ihn, in der Klasse eckt er an, wird gemobbt und verhaltensauffällig. Das schlägt sich auch in seinen Leistungen nieder: Florian ist ein „Underachiever“ – ein Minderleister, wie etwa 15 Prozent der Hochbegabten. Erst als seine Eltern eine Psychologin aufsuchen, wird sein IQ getestet. Er wechselt auf einen Hochbegabtenzweig und macht Abitur.
Ein Safespace für Hochbegabte an der Hochschule
Seine Erfahrungen haben Florians Umgang mit anderen Menschen geprägt. Er sieht darin ein gesellschaftliches Problem: „Die sozialen Probleme entstehen dann, wenn man seinen Charakter nicht ausleben kann.“ Er findet, es sei Aufgabe der Lehrer, das zu unterstützen.
Florian hat seinen Weg inzwischen gefunden. Er studiert Interactive Media Design an der Hochschule Darmstadt. Dort hat er sich auch Anschluss gesucht: Beim Hochbegabtennetzwerk „Mensa“ tauscht er sich mit Menschen aus, die seine Erfahrungen nachvollziehen können. Und er ist oft im ScienceSpace, wo er mit Gleichgesinnten tüfteln kann. Beides sei für ihn wie eine Familie. Die Offenheit, die dort herrscht, wünscht er sich als Normalzustand.
Besondere Talente brauchen Anerkennung und Förderung, damit sie sich entfalten können. Mehr über Florians Geschichte zeigt die Reportage über drei junge Hochbegabte von Planet Schule:
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