Lydia aus Möckmühl arbeitet lange als Krankenschwester, bevor sie sich dazu entscheidet, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen. Sie kauft einen Bauernhof und wird mit fast 50 Jahren Landwirtin.
Lydia, die in München aufwächst, wird zunächst Krankenschwester. Das Problem: Der Job macht sie nicht glücklich. "Es ist eine psychisch sehr belastende Arbeit. Ich meine nicht von den Patienten her. Die Arbeit mit den Patienten hat mir unheimlich Spaß gemacht. Aber von der Verantwortung her."
Beruflicher Neustart
Deshalb verwirklicht sich Lydia mit fast 50 Jahren ihren großen Traum und kauft einen Bauernhof. „Ich muss endlich das machen, wovon ich träume, damit mich meine Kinder noch respektieren." Die Arbeit auf ihrem eigenen Hof macht Lydia glücklich: "Am meisten Spaß habe ich, wenn ich daran denke, dass ich das, was ich ernte, gleich aufessen kann. Mir fällt sofort was ein, was ich daraus kochen kann – Tomatensuppe, Tomatensalat. Mir läuft das Wasser beim Ernten schon im Mund zusammen."
Bäuerlicher Familienbetrieb mit Sohn
Heute arbeitet auch Lydias Sohn Tilman mit auf dem Hof. Wenn Mutter und Sohn so eng zusammenzuarbeiten, läuft das nicht immer harmonisch ab. Aber: "Ich denke, dass wir uns ein bisschen zusammengerauft haben." Mittlerweile ist der Hof ihr gemeinsames Projekt. Damit sie finanziell über die Runden kommen, brauchen sie neue Einnahmequellen. Die jüngste Idee: Ein Gemeinschaftsgarten, in dem Familien aus der Umgebung etwas anbauen können. Das soll irgendwann Pachtzahlungen einbringen.
"Träume muss man leben"
Trotz mancher finanziellen Sorge ist für Lydia ihr Traum vom eigenen Hof noch immer die richtige Entscheidung: "Es entspricht irgendwo meiner Idee, dass die Menschheit noch nie drauf verzichtet hat, das Wissen um Nahrungsmittelproduktion von Generation zu Generation weiterzugeben."
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