Sinja und Ellen helfen bei der Bahnhofsmission bedürftigen Menschen

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Autor/in
Michèle Kraft
Michèle Kraft

Sinja und Ellen machen ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Bahnhofsmission in Freiburg. Sie versorgen Bedürftige und helfen dabei mehr, als sie am Anfang erwartet haben.

Ich dachte mir, dass wir nur Brote, Kaffee und Tee ausgeben. Und ich war mir unsicher, ob es so viele Leute gibt, mit denen man auch wirklich ins Gespräch kommt. Aber jetzt bin ich sehr positiv überrascht.

FSJ als Orientierungsphase  

Seit September machen Ellen und Sinja ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Bahnhofsmission in Freiburg. Beide wollen mehr Erfahrung im sozialen Bereich sammeln. „Studieren war mir noch zu früh, weil ich noch nicht wusste, in welche Richtung ich gehen möchte“, sagt Ellen. Die Münchnerin hat sich bewusst auf die Stelle in Freiburg beworben. „Viele sind eher so in Richtung Kindergarten oder Krankenhaus gegangen. Aber ich habe mich mehr in Richtung Obdachlosenhilfe oder Drogenhilfe informiert. Letztendlich war die Bahnhofsmission aber dann ganz gut, weil ich weiß, dass eben alle möglichen Leute hier hinkommen. Jeder ist willkommen.“ 

Sinja hat sich für das FSJ entschieden, um in den sozialen Bereich reinzuschnuppern. „Weil ich eigentlich schon immer Soziale Arbeit studieren wollte. Und jetzt ist es so ein bisschen, um auszuprobieren, ob ich überhaupt gemacht dafür bin, jeden Tag mit Menschen zu arbeiten.“  

Vielfältige Aufgaben 

Bei der Bahnhofsmission gibt es viel zu tun. Sinja und Ellen versorgen die Menschen mit Broten, Tee und Kaffee, sie helfen beim Ein-, Aus- und Umsteigen, geben Schlafsäcke und Kleidung raus oder suchen auch mal nach einer Zugverbindung. „Viele Leute kommen auch zum Telefonieren. Wir haben ein Telefon, was unsere Gäste benutzen können. Und ansonsten kommen viele auch einfach zum Sprechen“, erzählt Sinja.  

Neuer Blick auf die Welt  

Zur Bahnhofsmission kommen nicht nur arme Menschen, sondern auch jene, die allein sind und andere zum Reden suchen. Sinja betont, dass es wichtig ist, die Geschichten hinter den Menschen zu verstehen. „Gerade wenn man privat in Freiburg unterwegs ist und dann die Leute wiedertrifft, habe ich da einen ganz anderen Blick drauf, als wenn ich früher durch die Straßen gelaufen bin. Also einen positiveren oder respektvolleren Blick.“  

Empathie sollte man für diesen Job mitbringen, so Sinja, denn: „Das ist schon etwas, wo man mit ganzen Herzen dabei sein muss.“

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