Erste Hochzeit von gleichgeschlechtlichem trans* Paar in Baden-Württemberg

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Michelle und Christin aus Stockach am Bodensee sind das erste lesbische transsexuelle Paar, das in Baden-Württemberg geheiratet hat. Beide waren früher mit anderen Frauen verheiratet und hatten damals noch männliche Geschlechtsmerkmale. Heute stehen sie dazu, dass sie trans* sind.

„Wir sind ganz normale Frauen, die ihr Leben leben. Zwei Ehepartner, zwei Ehefrauen, ein lesbisches Paar. Natürlich ist da etwas, was anderen Menschen vielleicht merkwürdig anmuten mag, aber wir sind ganz normale Menschen.” 

Verliebt, verlobt, verheiratet 

 Dass die beiden jetzt zu sich stehen, war ein Prozess, erklärt Christin:  

„Transsexuell zu sein oder Frau zu sein, ist ja keine Sache der Entscheidung. Die Entscheidung ist die, endlich dazu zu stehen und diesen Weg zu gehen.”

Sie ergänzten sich beinahe perfekt, sagen Michelle und Christin. Aber natürlich hat es auch schon gekracht. „Und das nicht nur einmal“, sagt Michelle lachend. Christin erklärt: „Das Problem ist, dass ich sehr offen bin, was Beziehungen und Liebe angeht. Ich bin auch polyamor. Das heißt, ich kann mehrere Personen lieben. Und Michelle musste da erst reinwachsen.”

Seite an Seite 

Die beiden haben schon viel durchgemacht. Michelle hatte eine Herztransplantation, Christin hat schon mehrere Selbstmordversuche hinter sich. Jetzt sind sie angekommen, erklären sie, sind füreinander da.  

Oberschwäbin Christin kann mit der Österreicherin Michelle eine andere Art von Beziehung führen, als sie es gewohnt war: „Vorher war ich mit Narzissten zusammen und mit psychischen Wracks und bei Michelle darf ich endlich die Schwache sein und mich fallen lassen. Und da ist sie die Starke.“ Michelle verdankt ihrer Ehefrau im Gegenzug, dass sie mittlerweile ein Selbstbewusstsein bis „fast zum Universumsende" hat.  

Hinweis der Redaktion: Dieses Video wurde vor der Corona-Pandemie gedreht. 

Vom Kfz-Mechatroniker zum Tagesvater: „Ich hatte den Eindruck, dass ich am Anfang belächelt wurde.”

Saky aus Göppingen-Bartenbach arbeitete bisher als Kfz-Mechatroniker. 2019 entscheidet er in seiner Elternzeit seinen Traum zu verwirklichen – neuer Job: Tagesvater.

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SWR