Sophia ist Steinmetzin und hat ihre Liebe ans Handwerk verloren

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Autor/in
Barbara Butscher

Sophia aus Vogt hat ihren Traumjob gefunden: Sie ist Steinmetzin. Dass es mal so kommen wird, war aber nicht immer klar: Eigentlich hat sie Kommunikationsdesign studiert. Doch Sophia hat schnell gemerkt, dass ihr da etwas Entscheidendes fehlt.

Ich mag das Schöpferische, das Kreative an meinem Beruf. Von der Zeichnung, über das Modell bis zum Stein hin alles entwerfen, das mach ich am liebsten.

Steinmetzin - ein Traumberuf

Sophia hat ihren Traumjob als Steinmetzin gefunden. Der Job ist vielfältig, vor allem für Sophia. Denn für sie heißt es gleichzeitig, Juniorchefin in einem familiengeführten Betrieb in vierter Generation zu sein. Dazu gehört alles von Kundenberatung bis hin zum Bau.

Man nimmt natürlich viele Themen mit nach Hause. Aber es ist auch schön zusammen zu arbeiten und so viel Zeit miteinander zu verbringen.

Nachfolge des Vaters war immer schon Thema

Ob das Handwerk und die Selbständigkeit für sie das Richtige sind, hat sie sich vorher aber gut überlegt. „Ich habe lange gehadert, weil ich meinem Vater auch keine Hoffnungen machen und die dann wieder zerstören wollte.“ Sophia ist eine von zwei Töchtern. Das Thema, ob und wie es mit dem elterlichen Steinmetz-Betrieb einmal weitergehen würde, war immer irgendwie da.

Austesten, was geht

Sophia hat sich deshalb die Zeit genommen und in Ravensburg Kommunikationsdesign studiert. „Das war für mich wichtig. Im Studium hat man viel Zeit, sich selbst zu finden.“ Aber sie merkt schnell: Das Handwerkliche fehlt ihr. „Eines Tages beim Frühstück habe ich meiner Familie gesagt, dass ich die Ausbildung zur Steinmetzin machen will – da waren alle sprachlos.“ Damit war nämlich auch klar, dass Sophia den Betrieb übernehmen wird, sobald sie den Meister gemacht hat. Seit Ende 2019 ist Sophia mit im Unternehmen und Juniorchefin. 

Karriere im Familienbetrieb: Selbstständigkeit und Verantwortung

Doch mit der Selbstständigkeit kommt auch viel Verantwortung. “Man muss einfach spontan und flexibel sein.” Zum Beispiel wenn an Silvester ein Grabstein abgeräumt werden muss, weil wenige Tage später eine Beerdigung ansteht. Dann nehmen Sophia, ihr Vater und ihr Partner den LKW und das Werkzeug und räumen den Stein in einer Stunde ab. “Die Organisation ist für mich da die größte Herausforderung. Es kommt immer mal etwas dazwischen und dann muss man umswitchen.”

Im Familien-Betrieb arbeitet Sophia jetzt mit neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen, darunter neben ihren Eltern auch ihr Partner, eine Tante und ein Onkel. “Man nimmt viele Themen mit nach Hause und bespricht da noch Vieles. Aber ich habe die Entscheidung nie bereut!”

Steinmetzin Sophia hat Familienbetrieb übernommen

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