Inkognito adoptiert: Violetta spricht über ihr Familiengeheimnis. Anonym.

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Es ist ein Grundrecht zu wissen, woher man kommt! 

Familiengeheimnis Adoption 

Violetta wächst in einer streng gläubigen Familie auf. Innerhalb der Familie ist die Adoption kein Geheimnis. Aber niemand spricht mit ihr über ihre leibliche Mutter oder erzählt ihr mehr zu den Umständen der Adoption. Außerhalb der Familie kann sie niemand fragen, denn im Dorf soll es niemand wissen: „Es war wie ein Familiengeheimnis!“ 

Eigene Wurzeln kennen 

Der Wunsch, die eigenen Wurzeln zu kennen, nagt an Violetta. Als Teenager nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen und geht aufs Rathaus. Mit Erfolg. Endlich weiß sie, wer ihre leibliche Mutter ist. „Ich wurde aus dem Ausland adoptiert und dadurch wurde mir auch klar, warum ich so ganz anders aussehe“, sagt Violetta. Freudestrahlend berichtet sie ihrer Adoptivmutter darüber, was sie herausgefunden hat. Aber die Reaktion ihrer Mutter eine große Enttäuschung für sie: „Sie wusste das alles schon und hat mir nichts erzählt.“ Rückblickend erzählt sie: „Meine Eltern hatten einfach Angst, dass ich sie verlasse.“ Und genau das tut sie Jahre später, nach dem Vorfall auf dem Rathaus. Sie befreit sich von der Enge des Dorfes und des Lebens in der Familie und baut sich ein eigenes Leben auf. 

Den Adoptiveltern vergeben 

Heute kann sie ohne Groll auf ihre Kindheit zurückblicken. Dass sie über ihre Geschichte spricht, soll ihren Adoptiveltern nicht schaden, sie will nicht schlecht über sie sprechen: „Meine Eltern haben es nicht besser gewusst.“ Violetta will Mut machen mit ihrer Geschichte. Sie sagt, auch wer einen schwierigen Start ins Leben hat, könne erfolgreich und glücklich werden: „Ich bin der lebende Beweis dafür!“ 

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Die Bahnhofsmission ist zu, kleine Hilfsangebote bleiben

Inge ist ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bahnhofsmission Mannheim, die derzeit wegen Corona geschlossen ist. Sie beschreibt, wie wichtig jedes Hilfsangebot für Bedürftige gerade jetzt ist.

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SWR