Naturschutz

Wer gewinnt die Wahl zum Vogel des Jahres 2022?

Stand
Autor/in
Stefanie Peyk

Wir dürfen schon wieder wählen - den Vogel des Jahres 2022 nämlich. Diese fünf Kandidaten schickt der Naturschutzbund NABU ins Rennen um den Titel.

Kandidat Nr. 1: Der Wiedehopf

Mit seinem langen Schnabel und der orangefarbenen Federhaube ist er ein echter Hingucker. Auch sein Gesang ist unverkennbar. Er klingt wie "upupup" - daher der lateinische Name Upupa epops.

Wiedehopf füttert einen Jungvogel
Ein Wiedehopf füttert seinen Nachwuchs.

Von seinem Rückzugsgebiet am Kaiserstuhl in Südbaden hat sich der Vogel entlang des Oberrheins ausgebreitet. Auch am Neckar brütet er wieder.

„Er ist ein Klimawandelprofiteur - einfach, weil er diese warmen und trockenen Sommer braucht, die mit dem Klimawandel auch bei uns häufiger werden.“

Pestizide dagegen machten dem Vogel massiv zu schaffen – denn wo gespritzt werde, finde er weniger Insekten. Sein Wahlslogan heißt: „Gift ist keine Lösung“.

Kandidat Nr. 2: Der Steinschmätzer

Er ist ein Hochleistungssportler: Als Langstreckenzieher kann der Vogel bis zu 30.000 Kilometer im Jahr zurücklegen. Er braucht offenes, steiniges Gelände. Sein Wahlkampfmotto: „Mut zur Brache!“

Steinschmätzer sitzt auf einem Zaun
Der Steinschmätzer ist bei uns vom Aussterben bedroht.

Kandidat Nr. 3: Der Feldsperling

Er ist ein geselliger Typ und gern in größeren Trupps unterwegs. Die Vögel versammeln sich oft in dichten Hecken. Wahlkampfspruch des Feldsperlings: „Ohne Gehölz, ohne mich!“

Zwei Feldsperlinge auf einem Ast mit Beeren.
Ein Sperling kommt selten allein.

Kandidat Nr. 4: Der Bluthänfling

Der etwas gruselige Name kommt daher, dass das Männchen zur Brutzeit versucht, bei den Weibchen mit Farbe zu punkten - mit leuchtend roter Stirn und Brust.

Bluthänfling im Prachtkleid
Bluthänfling im Prachtkleid.

Der Bluthänfling fühlt sich zum Beispiel auf extensiv genutzten Streuobstwiesen wohl oder auf Wacholderheiden wie auf der Schwäbischen Alb. Seine Forderung zur Wahl: „Mehr Hecken zum Verstecken!“

Kandidat Nr. 5: Die Mehlschwalbe

Als Insektenfresserin und Gebäudebrüterin hat sie laut NABU gleich zwei Probleme, die ihren Bestand gefährden. Wegen des Insektensterbens gebe es weniger Futter für sie.

Mehlschwalbe am Nest mit Jungen
Die Mehlschwalbe baut ihr Nest aus bis zu 1500 einzelnen Lehmkügelchen.

Außerdem würden ihre Nistplätze etwa bei Gebäudesanierungen entfernt. Ihr Wahlkampfslogan lautet darum: „Mieterschutz für Vögel“!

Mitwählen ist ganz einfach

Hier geht's zur Abstimmung des NABU. Sie ist offen für alle und läuft bis zum 18. November 2021. Der erste Vogel des Jahres wurde vor gut 50 Jahren gekürt. Dies ist die zweite öffentliche Wahl. Beim letzten Mal haben sich über 450.000 Menschen beteiligt und das Rotkehlchen zum Vogel des Jahres 2021 gewählt.

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Autor/in
Stefanie Peyk