Zum ersten Mal findet dieser Wettbewerb dieses Jahr in Deutschland statt. Der Solar Decathlon startet am 10. Juni in Wuppertal. Es ist der weltweit größte universitäre Wettbewerb für nachhaltiges Bauen und Wohnen.
Biberacher Team setzt auf Recycling und Innovation
Die teilnehmende Teams kommen aus elf Ländern. Sie müssen eine von drei Aufgaben wählen: Ein Gebäude sanieren und erweitern, einer Baulücke schließen oder etwas Bestehendes aufstocken.
Für Letzteres hat sich das Team aus Biberach entschieden: Sie wollen platzsparend drei Etagen auf ein bereits bestehendes Café in Wuppertal aufstocken. Mit wiederverwendbaren Holzwänden, einer eigens entworfenen Kiesdämmung und einer röhrenförmigen Solaranlage wollen sie bei der Jury punkten. Einen Teil ihres Entwurfs baen die Studierende in realer Größe auf dem Wettbewerbsgelände in Wuppertal auf.
Das Team aus Biberach hat ein Jahr an ihrem Entwurf gefeilt. Sie wollen zeigen, dass auch eine eher kleine Hochschule innovative und nachhaltige Baukunst kann. Noch nie gab es hier ein Projekt, an dem so viele Studierende aus unterschiedlichsten Fächern wie Energietechnik, Gebäudetechnik, Architektur oder Bauphysik zusammengearbeitet haben.
Die Studierenden packen selbst an
Im Gegensatz zu vielen Mitstreitern, fertigen die Studierenden hier viele Teile wie die Holzwände sogar selbst. Unterstützt werden sie dabei von Profis. Zwei Zimmermeister des Bildungszentrums Holzbau in Biberach betreuen das Team. Die beiden Handwerker in Zunft stehen oft neben den Studierenden, beobachten sie, erklären und greifen auch mal ein.
Bieberach will mit neuartiger Kiesdämmung punkten
Auch der Bauphysiker Professor Andreas Gerber ist Teil des Teams. Er ist Experte in Sachen klimagerechtes Bauen. Von ihrer Trittschalldämmung aus Kies, die die Gruppe statt Mineralwolle oder Hartschaum in die Böden einbaut, erhofft Gerber sich ein paar Extrapunkte von der Jury. Denn Kies soll besonders gut die Wärme speichern.
Grüne Energie und Funktionalität: Röhrenförmige Solaranlage als Gartenüberdachung
Die Biberacher wollen auch bestehende Technik sinnvoll integrieren – zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage, die nicht aus Solarpaneln, sondern aus einzelnen Röhren besteht. Der Vorteil: hier kann Licht und Wasser durch. Die Anlage kann so auf das Flachdach des Cafés gebaut werden, dass darunter noch ein Dachgarten wachsen kann, erklärt Student Leopold Wimper.
In zwei Wochen wird der Sieger gekürt
Der Wettbewerb ist auch für Besucher und Besucherinnen zugänglich. In zwei Wochen fällt dann die Entscheidung, ob die Biberacher beim Solar Decathlon tatsächlich auch gewinnen werden.