Meereserwärmung guter Gradmesser für Klimatrend
Die Ozeane sind der weitaus größte Energiespeicher im Klimasystem unseres Planeten.
Sie nehmen Wärme aber nur langsam auf, so dass kurzzeitige Änderungen der Lufttemperatur sich kaum in der Meereserwärmung niederschlagen. Gut für die Forschung, denn so kann man durch die Messung des Energiegehalts der Meere ziemlich gut dem langfristigen Klimatrend auf die Spur kommen.
Wärmegehalt der Meere in den letzten Jahren stark gestiegen
Und dieser Trend ist eindeutig: Der Wärmegehalt der Meere hat sich laut der chinesisch-amerikanischen Studie im Jahr 2019 wie in den vorangegangenen Jahren weiter erhöht. Und überhaupt sind die zurückliegenden 5 Jahre seit 2015 die Jahre mit den höchsten Wärmegehalten der Meere seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit bestätigt diese Auswertung ähnliche Ergebnisse der amerikanischen Wetter und Ozeanographiebehörde.
Weltweite Messbojen liefern Daten zur Meerestemperatur
Berechnet wurde der Wärmegehalt der Meere aufgrund von aufwändigen Messungen der Meerestemperatur in Tiefen bis zu 2000 Metern. Einen wichtigen Beitrag zu diesem Datenpool lieferte das Messnetz der Argo-Bojen. Diese Bojenroboter werden seit dem Jahr 2000 von Forschungsinstituten weltweit im Meer ausgesetzt. Sie können selbständig in die Tiefsee abtauchen und kehren nur alle 10 Tage an die Oberfläche zurück, um ihre Daten per Satellitenfunk an die Forscher zu übermitteln.
Meerestemperatur beeinflusst Meeresspiegel und das Wetter
Die Erwärmung der Meere im Blick zu behalten ist auch wegen der daraus resultierenden Folgen wichtig:
- Der Anstieg des Meeresspiegels durch die Ausdehnung des erwärmten Wassers
- Geringerer Gehalt an lebensnotwendigem Sauerstoff durch die Erwärmung
- Höhere Verdunstung und dadurch höherer Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre mit entsprechenden Veränderungen im Wettergeschehen.