Der Ölkäfer verunsichert oft Spaziergänger oder Gartenbesitzer. Dabei ist er kein neuer Käfer. Er lebt schon immer hier - seit mehr als 4.000 Jahren. Es gibt 20 Ölkäfer-Arten. Hierzulande trifft man vor allem auf den Schwarzblauen Ölkäfer. Meist in der Nähe oder direkt auf seinen Lieblingsspeisen: dem Bärlauch oder auch Buschwindröschen.
Bislang kein Todesfall bekannt
Alle Arten verteidigen sich, indem sie ein sehr wirksames Nervengift absondern. Das macht der Käfer, wenn er sich angegriffen fühlt. Das Gift kann zu Blasen und Verätzungen führen, wenn man ihn anfasst. Und wenn ein kleiner, dünner Mensch so einen Käfer verschluckt, kann diese Dosis theoretisch tödlich sein, das gilt auch für Hunde. Aber: es sind bislang keine Fälle bekannt, wo ein Zusammentreffen tödlich geendet hätte, denn der Ölkäfer ist groß, ein bis drei Zentimeter. Den verschluckt man nicht aus Versehen, der fliegt einem auch nicht in den Mund.
Hände sofort gut waschen
Anfassen sollte man Wildtiere sowieso nicht, dann kann auch nichts passieren. Das sollte man unbedingt auch Kindern beibringen und sollten man doch mal so einen Käfer berühren, die betroffene Stelle sofort gut waschen. Und Hunde schnuppern in der Regel erst einmal und wenn sie dabei mit dem brennenden Giftstoff in Berührung kommen, fressen sie den Käfer bestimmt nicht mehr. Im Übrigen kommt der Ölkäfer gar nicht so häufig vor, er steht auf der Liste der bedrohten Arten. Es gibt ihn auch nur im April und Mai, denn er hat ein eher kurzes Leben.
Insekt des Jahres 2020
Der Ölkäfer war das Insekt des Jahres 2020. Die Vermehrungskraft des Schwarzblauen Ölkäfers ist gewaltig. Ein einziges Weibchen kann fünf- bis sechsmal im Abstand von ein bis zwei Wochen je 3.000 bis 9.500 Eier ablegen. Experten schätzen allerdings, dass nur aus jeder tausendsten Larve ein Ölkäfer wird.