Insekten als Schädlinge

Braune Blätter an Kastanienbäumen durch Miniermotte

Stand
Autor/in
Dominik Bartoschek
Onlinefassung
Constanze Fett
Profilbild der Volontärin Constanze Fett

Viele Kastanien sehen jetzt schon so aus, als sei es Spätherbst. Der Grund dafür ist ein Schädling: die Kastanienminiermotte.

Die meisten Bäume sind, dank des vielen Regens, noch sattgrün. Nicht aber die Rosskastanien, die haben schon fast keine Blätter mehr und die, die noch hängen, sind richtig braun. Die Ursache dafür ist die Kastanienminiermotte. Das ist ein kleiner Schmetterling, der ca. einen halben Zentimeter groß ist.

Miniermotte sitzt auf dem Blatt einer Kastanie - Die Miniermotte wird etwa einen halben Zentimeter groß und legt ihre Eier in die Blätter der Rosskastanie.
Die Miniermotte wird etwa einen halben Zentimeter groß und legt ihre Eier in die Blätter der Rosskastanie.

Die Miniermotte legt ihre Eier auf die Blätter der Rosskastanie. Sobald die Raupen geschlüpft sind, fressen sie sich durch die Blätter durch. Dabei hinterlassen sie braune Gänge. Wenn viele Raupen in einem Blatt unterwegs sind, wird das ganze Blatt braun und fällt runter, lange bevor der Herbst richtig losgeht. Die Esskastanie wird nicht von der Miniermotte befallen.

Miniermotte schon seit 20 Jahren in Deutschland

Ursprünglich kommt die Miniermotte vom Balkan, seit etwa 20 Jahren ist sie aber auch in ganz Deutschland verbreitet. Dieses Jahr scheint der Befall besonders heftig und früh zu sein. Es kann aber daran liegen, dass die übrigen Bäume wegen des vielen Regens noch so grün sind, anders als in den Vorjahren.

Kastanienmännchen können weiterhin gebastelt werden

Kastanienbäume sind vor allem bei Kindern sehr beliebt, da mit den runden Kastanien gerne gebastelt wird. Die Raupen der Miniermotten sind für uns Menschen völlig ungefährlich. Außerdem sitzen sie nur in den Blättern. Die Blüten und Früchte der Kastanie sind uninteressant für den Schädling und schaden ihnen auch nicht. Das sieht man auch, selbst wenn der Kastanienbaum alle Blätter verloren hat, sind die Kastanien völlig gesund. Kinder und Erwachsenen können also problemlos die Kastanien sammeln.

ein braunes weibliches Kastanienmännchen - Die runtergefallenen Kastanien werden gerne gesammelt, um daraus kleine Figuren zu basteln. Die Kastanien selbst sind durch die Miniermotten nicht betroffen, nur die Blätter.
Die runtergefallenen Kastanien werden gerne gesammelt, um daraus kleine Figuren zu basteln.

Laub aufsammeln zum Schutz der Kastanienbäume

Es ist nicht so einfach, die Miniermotte wieder los zu werden. Das Spritzen mit Insektiziden ist nicht möglich, da die meisten Kastanien mitten in der Stadt stehen, zwischen Wohnhäusern. Eine Möglichkeit ist, ihre natürlichen Feinde zu fördern. Die Stadt Freiburg z.B. verteilt Nistkästen für Meisen an Bürgerinnen und Bürger, die Kastanien im Garten stehen haben. Denn die Meisen fressen gerne die Motten. Aber das hilft auch nur bedingt, denn es sind zu viele Motten für die Vögel.

Am wirksamsten ist: Laub aufsammeln unter den Bäumen. Denn die nächste Generation der Motte überwintert im Laub. Wenn das weggeräumt und entsorgt wird, dann wird die Motte zwar nicht ausgerottet, aber ihre Ausbreitung im nächsten Jahr verlangsamt sich.

Rettet die Kastanie

Jedes Jahr gibt es den Aktionstag "Rettet die Kastanie", dieses Jahr fand er am 9. November statt. An dem Tag wird zum gemeinsamen Laub-Aufsammeln unter den Kastanienbäumen aufgerufen.

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