Es werden definitiv keine grünen Männchen sein, die eines Tages anfliegende Raumschiffe auf dem Mars in ihre Landeplätze einweisen werden. Aber immerhin könnte ein jetzt entdecktes, zartes grünes Leuchten tatsächlich das Landen auf dem Mars erleichtern. Entdeckt hat das Leuchten die europäische Sonde Trace Gas Orbiter.
Mars hatte früher eine erdähnliche Atmosphäre
Der Trace Gas Orbiter kreist seit 2016 in einer Marsumlaufbahn. Seine eigentliche Aufgabe: herausfinden, wie und weshalb der Mars seine einst dichte erdähnliche Atmosphäre fast vollständig verloren hat. Ein umfassender Auftrag, der eigentlich alle Instrumente der Sonde voll auslastet – aber nebenbei blieb doch Zeit, in der Umlaufbahn immer wieder ein Instrument auf den Marshorizont zu richten – und dort entdeckte der Orbiter nun dieses zarte grüne Leuchten.
Grünes Leuchten entsteht durch Sauerstoff in der Atmosphäre
Dass es einen solchen Grünschimmer in der Marslufthülle geben könnte, hat man schon seit Jahrzehnten vermutet. Denn die Sonne spaltet am oberen Rand der Marsatmosphäre mit ihrer harten Strahlung Kohlenstoffdioxid-Atome. Sauerstoff wird frei. Und dieser Sauerstoff wird vom Sonnenlicht weiter mit Energie vollgepumpt – und wenn er sie wieder abgibt, sieht man das als feines grünes Leuchten.
Leuchtmarkierung für Landungen
Das grüne Leuchten könnte durchaus von Nutzen sein: Die Marsatmosphäre reicht nicht jeden Tag gleich weit ins All hinaus. Doch für Raumschiffe, die auf dem Mars landen wollen, ist es wichtig zu wissen, in welcher Höhe sie den ersten Kontakt mit der Marsatmosphäre haben werden. Davon hängt ab, wie lange oder eben auch kurz der Bremsweg bis zur Marsoberfläche ist.
Neue Erkenntnisse hilfreich für künftige Marslandungen
Kennt man die Atmosphärenhöhe nicht, wird sicheres und genaues Landen schwieriger. Doch das nun entdeckte schwache grüne Leuchten taucht genau in der oberen Atmosphäre auf und damit bietet der Mars netterweise eine Art Leuchtmarkierung für den zielgenauen Eintritt in seine Atmosphäre an. Die nächsten Marssonden sollen diesen Sommer starten und im kommenden Jahr landen - vielleicht werden sie dann schon vom grünen Marsleuchten profitieren können.