Die NASA gibt Entwarnung: Der nahende Asteroid wird nicht mit der Erde zusammenstoßen. Er zieht in sicherem Abstand von etwa zwei Millionen Kilometern vorbei. Das ist mehr als fünfmal so weit wie die Entfernung von der Erde bis zum Mond.
Es ist ein großer Brocken. 500 Meter, vielleicht sogar 1000 Meter, beträgt der Durchmesser von 2001 FO32. So lautet die Katalognummer des Asteroiden. Er ist den Astronomen seit 20 Jahren bekannt, kommt der Erde aber nun so nahe wie seit Langem nicht.
Bekannt, aber unerforscht
Wie groß er genau ist, wird sich erst jetzt, beim nahen Vorbeiflug an der Erde herausstellen. Denn diese Gelegenheit werden Forscherinnen und Forscher nutzen, um ihn mit Teleskopen detailliert zu untersuchen und mit Radargeräten seine Flugbahn genau zu vermessen. Mit Hilfe der Teleskope kann seine Zusammensetzung entschlüsselt werden. Das von der Asteroidenoberfläche reflektierte Sonnenlicht lässt Rückschlüsse darauf zu, welche Mineralien und Metalle 2001 FO32 mit sich durchs All trägt. Sollte seine Oberfläche zudem sehr dunkel sein, könnte es sich bei dem Asteroiden um einen stark kohlenstoffhaltigen Kern eines ehemaligen Kometen handeln.
Von manchen Asteroiden der Ein-Kilometer-Größenklasse weiß man, dass sie einen winzigen Mond besitzen – auch nach einem solchen Minimond werden die Astronomie-Teams beim Vorbeiflug von 2001 FO32 Ausschau halten.
In den nächsten Jahren keine ernsthafte Bedrohung durch Asteroiden
Forschende gehen davon aus, dass von all den Asteroiden von ca. 1 km Größe, die in Erdnähe auftauchen können, bereits 95 Prozent entdeckt wurden – und keiner davon kommt der Erde in den nächsten 100 Jahren wirklich in die Quere, sondern sie passieren die Erde alle in sicherem Abstand. Und auch von den 5 Prozent noch unentdeckten großen Wanderern im All nimmt man nicht an, dass sie der Erde gefährlich werden könnten. Das ist besser so, denn der Einschlag eines Asteroiden von mehreren hundert Metern Durchmesser würde ausreichen, um einen großen Teil Europas zu verwüsten.
Kleinere Brocken treffen die Erde immer wieder einmal. 2013 explodierte ein 20-Meter-Asteroid am Himmel über dem Umland der Stadt Tscheljabinsk im russischen Ural. Bei einem Volltreffer auf die Stadt hätte das mehr als nur zerplatzte Fensterscheiben und rund 1500 von Splittern und Bruchstücken verletzte Menschen zur Folge gehabt.
Weil Asteroiden also durchaus eine Naturgefahr darstellen, planen die Raumfahrtbehörden der USA und Europas, NASA und ESA, schon für die kommenden Jahre Sonden-Missionen zu diesen Himmelskörpern. Man will herausfinden, ob es eines Tages gelingen könnte, die Erde zu schützen, indem man einen auf gefährlichem Kurs anfliegenden Asteroiden durch Beschuss aus seiner Bahn schubst.