Kurz erklärt

Die 10 (!) Jahreszeiten

Stand
Autor/in
Uwe Gradwohl

Die Zeitumstellung in den letzten Märztagen sorgt jedes Jahr für große Diskussionen. Aber, seien wir mal ehrlich: Sich an andere Uhrzeiten zu gewöhnen - das ist doch etwas für Anfänger ;) Die wahre Herausforderung liegt in der Umstellung von vier auf zehn Jahreszeiten...

Wissenschaftler, die den Verlauf der Jahreszeiten anhand der Entwicklung von Pflanzen beobachten, unterscheiden tatsächlich 10 sogenannte phänologische Jahrezeiten. So können sie besser dokumentieren, ob sich durch die Erwärmung der Erdatmosphäre auch etwas beim Pflanzenwachstum verändert.

Der Begriff Phänologie stammt aus dem Griechischen. Phänologen beobachten die Erscheinung der Natur über das Jahr hinweg. Jeder Jahreszeit sind Pflanzen zugeordnet, die mit ihren Blüten oder anderen charakteristischen Merkmalen Beginn und Ende der entsprechenden Jahreszeit anzeigen. Die Blüte des Apfelbaums steht in der Phänologie für den Beginn des Vollfrühlings.
Mehr zu unserer Apfelblütenaktion finden sie hier.

Phänologischer Kalender

Winter

Im Winter ruht die Vegetation: Die Natur schläft bis zum Vorfrühling. Laubbäume und andere Pflanzen haben ihre Blätter verloren. Sie schützen sich so vor Frost und Austrocknung, Nadelbäume trotzen der Kälte durch ihre wachsüberzogenen Nadeln.

Vorfrühling

Wenn die Schneeglöckchen blühen, beginnt der Vorfrühling. Die Frühblüher sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Ein grüner Fleck auf ihrer Blüte leitet die Insekten zu Nektar und Pollen der Schneeglöckchen.

Erstfrühling

Das Entfalten der ersten Blättchen am Stachelbeerstrauch läutet den Erstfrühling ein. Die Blüte von Zwetschgen, Pflaumen, Kirschen und Birnen schließen sich wenig später an. Die Obstblütezeit hat begonnen und überall sprießen nun leuchtend farbige Blumen empor.

Vollfrühling

Im Vollfrühling wird es duftig: Die Blüte von Apfelbaum und Flieder kündigen seinen Einzug an. Wann der Vollfrühling beginnt, unterscheidet sich stark von Jahr zu Jahr, weil die Witterung dabei eine große Rolle spielt.

Frühsommer

Wenn der Klatschmohn in den Getreidefeldern blüht, hat der Frühsommer begonnen. Auch die Blüten der Holunderbüsche mit ihren dicken weißen Dolden sind ein deutliches Zeichen dafür.

Hochsommer

Die Blüten des Lindenbaums läuten die heißeste Zeit des Jahres ein und in den Gärten sind die Johannesbeeren erntereif. Auf den Feldern beginnt jetzt die Getreideernte. Mähdrescher schneiden Gerste, Weizen, Roggen und Hafer.

Spätsommer

Die ersten Blüten des Heidekrauts zeigen den Beginn des Spätsommers an. Die Apfelernte beginnt und wenig später gibt es die ersten Zwetschgen.

Frühherbst

Das typische Zeichen dieser Vegetationsphase sind die reifen Früchte des schwarzen Holunders. Die Obsternte erreicht einen Höhepunkt – viele Apfelsorten, Zwetschgen und Birnen sind nun reif.

Vollherbst

Der Vollherbst ist die Zeit der Waldfrüchte: Kastanien, Bucheckern, Eicheln und Walnüsse sind jetzt reif. Das Laub beginnt sich zu verfärben. Die Kartoffelernte beginnt und Wintergetreide wird ausgesät.

Spätherbst

Wenn die ersten wildwachsenden Bäume ihr Laub abwerfen, beginnt der Spätherbst. Es gibt zwar noch warme Tage, die Sonne hat aber nicht mehr viel Kraft. Mit dem ersten Frost endet der Spätherbst.

Stand
Autor/in
Uwe Gradwohl