Raumfahrt

Juri Gagarin eroberte vor 60 Jahren das All

Stand
Autor/in
Thomas Hillebrandt
Onlinefassung
Julia Otto

Juri Alexejewitsch Gagarin, Oberleutnant und Pilot der sowjetischen Luftwaffe, schrieb am 12.4.1961 Geschichte: Er ist als erster Mensch ins Weltall geflogen. Jedes Jahr am 12. April ist daher „Tag der bemannten Raumfahrt“.

Juri Alexejewitsch Gagarin, Oberleutnant und Pilot der sowjetischen Luftwaffe, hat am 12. April 1961 Geschichte geschrieben und ist als erster Mensch ins Weltall geflogen. Um kurz nach 12 Uhr Ortszeit hob die Trägerrakete mit dem Raumschiff Wostok-1 vom Weltraumbahnhof Baikonur ab und knapp 12 Minuten nach dem Start meldete der Kontrollraum: Erdumlaufbahn erreicht. Juri Gagarin konnte nun sehen, was bis dahin noch kein Mensch gesehen hat: Die Erde ist wirklich eine Kugel! 

Heute, am 12. April 1961, hat der erste Mensch das Tor zum Weltraum geöffnet. Es ist unmöglich Worte zu finden, die voll ausdrücken könnten, was dieser 12. April 1961 für die ganze Menschheit bedeutet.

Der "Wettlauf ins All"

Anfang der 1960er Jahre trainierten Juri Gargarin und 20 weitere Kandidaten für den ersten bemannten Raumflug. Die Sowjetunion, die schon mit dem ersten Satelliten Sputnik und mit Hunden in der Erd-Umlaufbahn Erfolge gefeiert hatte, wollte die Führung im Wettkampf mit den USA ausbauen.

Deshalb schoss man die potentiellen Raumfahrer zum Beispiel an Katapulttürmen nach oben, um sie möglichst auf alle Situationen im Weltraum vorzubereiten. Wegen seiner Trainingsleistungen, aber auch, weil er dem sowjetischen Propaganda-Ideal entsprach, fiel kurz vor dem Start die Wahl auf Juri Gagarin. Körperliches Training steht auch heute noch auf dem Stundenplan für angehende Astronauten. Ansonsten hat sich in den vergangenen 60 Jahren, erklärt Rüdiger Seine, der Leiter der ESA-Astronautenausbildung, viel geändert, auch wenn einiges geblieben ist.

Propaganda-Erfolg der Sowjetunion

Juri Gagarins gelungene Erdumrundung wurde aus Moskau in alle Welt gemeldet und der 108-Minuten-Flug bestimmte überall die Schlagzeilen. Es war ein riesiger Propaganda-Erfolg der Sowjetunion und Juri Gagarin wurde zum viel umjubelten ersten Helden der Raumfahrt. Er begeisterte die Massen, reiste durch die Welt, wo er für die Erforschung des Weltraums, aber auch für das politische System der Sowjetunion warb - Medienarbeit in Zeiten des Kalten Krieges. Aber auch heute noch, betont Rüdiger Seine, hat der Auftritt in der Öffentlichkeit für Astronautinnen und Astronauten eine besondere Bedeutung.

Juri Alexejewitsch Gargarin ist unvergessen

Die historische Mission vom 12. April 1961 bleibt Juri Gagarins einziger Flug in den Weltraum. Nachdem der Jubel um seine Pioniertat ein wenig verstummt war, nahm er seine unterbrochene Ausbildung zum Kampfpiloten wieder auf. Am 27. März 1968 startete er zu einem Übungsflug, von dem er nicht mehr zurückkehrte. Mit 34 Jahren starb er bei einem Absturz, dessen Ursachen bis heute nicht genau geklärt sind. Doch Juri Alexejewitsch Gagarin ist unvergessen, denn er war der erste Mensch, der mit eigenen Augen sehen konnte: Die Erde ist wirklich eine Kugel. 

Juri Gagarin
Die historische Mission von Juri Alexejewitsch Gagarin ist in der Raumfahrt unvergessen.

Die Europäische Raumfahrtagentur sucht neue Astronautinnen und Astronauten

2009 hat die ESA ihre letzte Astronautenklasse vorgestellte. Unter mehr als 8400 Bewerbungen wurden damals 5 neue Astronauten ausgewählt, darunter Alexander Gerst, und, als einzige Astronautin, die Italienerin Samantha Cristoforetti. Wer Juri Gagarins Spuren nun auch folgen und in den Weltraum starten will, kann jetzt seine Chance nutzen. Voraussetzung sind ein hoher Abschluss in wissenschaftlichen oder technischen Disziplinen, Berufserfahrung, eine hervorragende körperliche Verfassung und, neben Englisch, mindestens eine weitere Fremdsprache. Besonders im Vordergrund stehe auch die hohe Sozialkompetenz, wie es auch Juri Gargarin schon mitbrachte, um gut im Team zusammenarbeiten und auftretende Konflikte bearbeiten zu können, betont die ESA. Bewerbungsschluss ist Ende Mai. 

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Thomas Hillebrandt
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