Denisova-Mensch vermischte sich mit dem modernen Menschen
Der Denisova-Mensch ist im Grunde nur durch genetische Untersuchungen definiert worden, nämlich durch die Untersuchung einer Fingerkuppe. Bei der Untersuchung dieser Fingerkuppe wurde klar, dass es sich weder um ein Neandertaler-Gen, noch um ein Homo-sapiens-Gen handelte. Es ist anzunehmen, so lautet auch die Hypothese, dass es eine geografische Variante dieser Menschen gab. Diese lebten neben den Neandertalern, noch weiter im Osten – in diesem Fall in Sibirien in einer eigenständigen Gruppe.
Das Interessanteste ist, dass die Denisova-Menschen sich auch mit dem modernen Menschen vermischt haben. Wir haben ja schon gehört: Es gibt Vermischungen von Neandertalern und Homo sapiens, und zwar im Nahen Osten. Homo sapiens kam aus Afrika und hat sich mit den Neandertalern vermischt und so weiter. Denisova-Menschen haben sich auch mit den modernen Menschen vermischt, und zwar in Südostasien.
Beziehung zum Neandertaler noch in der Diskussion
Wenn man heute die modernen Menschen anschaut, hat man in Europa drei bis vier Prozent Neandertaler-Gene. Und in Südostasien hat man beim moderne Menschen zwei bis drei Prozent Denisovo-Gene. Das ist das, was wir heute wissen.
Woher die Denisova-Menschen kamen, wie die Beziehung zu den Neandertalern war – das ist momentan in der Diskusison.
Es gibt noch weitere geografische Varianten, die wir bislang noch nicht untersucht haben, zum Beispiel die Rotwild-Menschen in China. Das ist eine neue Gruppe, die kürzlich beschrieben wurde.
Vermutlich viele regionale Variante, die bislang unentdeckt sind
Wir reden in Europa immer von Neandertalern und dann von modernen Menschen. Aber offensichtlich gibt es noch sehr viel mehr regionale Varianten, die wir bislang überhaupt nicht kennen. Daher wird sich das Bild noch drastisch verkomplizieren in den nächsten Jahren.
SWR 2015
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