Goldene Äpfel vom Nikolaus
Weihnachten war ursprünglich kein primäres Schenkfest. Die Hauptgeschenke wurden in unseren Regionen am Nikolaustag gemacht. Nikolaus ist der klassische Schenkheilige. Über ihn gibt es eine sehr frühe Legende, wonach er drei Jungfrauen beschenkt hat, die nicht standesgemäß heiraten konnten. Er hat ihnen daher drei goldene Äpfel, Goldklumpen, geschenkt. Damit waren sie "saniert" und die große Not war abgewendet.
Martin Luther und der Heilige Christ
Martin Luther sagte dann, dass nicht der Heilige Nikolaus im Vordergrund stehen sollte, sondern Christus selbst. Daher hat er in Konkurrenz dazu den "Heiligen Christ" betont, der dann auch seine Geschenke gebracht hat. So haben wir heute zwei Schenktermine und beschenken uns sowohl an Nikolaus als auch an Weihnachten.
Dezember oder Januar, morgens oder abends: Geschenke werden gern gesehen
In Südeuropa schenkt man erst an Dreikönig. In Italien z.B. kommt die Befana, eine gutmütige Hexengestalt, und bringt die Geschenke nach der Jahreswende, am 6. Januar.
In Deutschland ist die Bescherung am 24. Dezember gegen 17 oder 18 Uhr. In anderen Ländern am Morgen des 25. Dezember.
Nikolaus schenkt abends, weil die Legende besagt, dass er nachts gekommen sei und heimlich, als die drei Jungfrauen schliefen, seine Geschenke aufs Bett gelegt habe. Deshalb kommt der Nikolaus bis heute bei Eintritt der Dunkelheit.
In manchen Gegenden Europas tritt er dagegen gar nicht wirklich in Erscheinung, sondern wirft seine Gaben in den Kamin oder legt sie in die Schuhe. Das übertrug sich später auf das Christkind. Das kommt auch erst am Abend.
Tradition am Vorabend großer Feste: Vigil
Dahinter steckt aber noch eine andere Tradition, nämlich dass man bei großen Festen eine Vigil gefeiert hat, einen Vorabend. So haben wir das in der Osternacht, aber auch in der Heiligen Nacht. Und am Vigiltermin hat man bereits geschenkt. Wo man diese Vigil nicht so wörtlich nimmt, wird am Tag selbst geschenkt – in diesem Fall also am Morgen des 25. Dezember.
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