Kummer, Stress und Sorgen sind die Hauptursachen, aber auch eine Hormonumstellung oder eine ungesunde Lebensweise können dafür sorgen, dass Einschlafen zum Problem wird. Selbst das Handy kann zum Schlafkiller werden.
Von erholsamem Schlaf träumen auch all diejenigen, die den Nervfaktor direkt neben sich liegen haben. Denn das Schnarchen des Partners hat schon viele zur Weißglut gebracht und so manche Beziehung gekostet.
Auch Schicht- und Nachtarbeiter können ein Lied davon singen, was es heißt, täglich gegen die innere Uhr ankämpfen zu müssen. Der Preis für unregelmäßige Schlafzeiten sind oft Gewichtsprobleme, Herz- oder Magenerkrankungen. Und wer sich unausgeschlafen ans Steuer setzt, kann durch den gefürchteten Sekundenschlaf sogar zur tödlichen Gefahr werden – für sich selbst und Andere.
Wie beeinflusst der Schlaf unser Leben? Was tun, wenn gegen Schlaflosigkeit kein Kraut gewachsen scheint? Was sind die Wege zu gesundem Schlaf?
Das sind die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Harry Wijnvoord
Von erholsamem Schlaf kann Harry Wijnvoord nur träumen. Der Showmaster hat im Schlaf Atemaussetzer, leidet an sogenannter Schlafapnoe. Dem Rat seiner Ärzte, nachts eine Schlafmaske zu tragen, ist der 67-Jährige bislang nicht gefolgt. Dabei würde sich auch seine Frau ruhigere Nächte wünschen, denn der Moderator ist auch lautstarker Schnarcher: „Wir schlafen schon lange getrennt. Sogar in unserem Wohnmobil habe ich einen schalldichten Schlafbereich.“
Uschi Braun
Nur eine Nacht durchschlafen – das ist seit zehn Jahren auch für Uschi Braun ein Ding der Unmöglichkeit. Damals bekam die Arzthelferin die niederschmetternde Diagnose: Restless-Legs-Syndrom. Ständiges Kribbeln, Stechen und starke Schmerzen in den Beinen lassen die Bayerin deshalb keine Nacht mehr zur Ruhe kommen: „Ich schlafe höchstens zwei Stunden durch. Diese ständige Unruhe ist zermürbend.“
Sarah Zessin
Hingegen überkommen Sarah Zessin aus heiterem Himmel Schlafanfälle. Die 23-Jährige leidet an der seltenen Krankheit Narkolepsie. Plötzliche Schlafattacken holen sie in jeder Situation ein - sei es an der Supermarktkasse, im Fahrstuhl oder beim Duschen. Ein normales Leben kann die Ergotherapeutin nicht mehr führen: „Ich musste meinen geliebten Job aufgeben, kann nicht Auto fahren. Oft bin ich im Rollstuhl, weil ich kraftlos bin.“
Stefanie Sommer
Schlaflos in München - so sahen oft die Nächte von Stefanie Sommer aus. Sie hatte zwar einen gut bezahlten Traumjob über der Skyline von Schwabing, und doch fühlte sie sich wie ein Bürozombie. Die ständige Erreichbarkeit, die Großstadthektik und der Stress raubten der Filmproduktionsassistentin den Schlaf. Mit 33 schmiss sie von heute auf morgen alles hin – und wurde Hüttenwirtin: „Ich wache auf, wenn es mir die Natur vorgibt und könnte Bäume ausreißen. Erholsamer Schlaf ist die Basis des Lebensglücks.“
Mick Knauff
Auch Mick Knauff schläft bestens, obwohl er oft einen 16-Stunden-Tag und viel Hektik hat. Für den Finanzexperten ist Schlafen reine Kopfsache. In seiner Branche gilt das Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Häufig kommt der Börsenkorrespondent in der Nacht nur zu vier Stunden Schlaf, in müden Phasen hält er sich deshalb tagsüber mit Zigaretten und viel Kaffee über Wasser: „Ich bin ein Getriebener. Das ist alles eine Sache der Motivation und Leidenschaft - auch Napoleon kam mit wenig Schlaf aus.“
Udo Skoppeck
Sekundenschlaf auf der Autobahn – der Horror eines jeden Fahrers ist Udo Skoppeck widerfahren. Selbstüberschätzung führte zu einem fatalen Unfall mit seinem 40-Tonner, der ihn beinahe das Leben kostete und ihn über zwei Jahre körperlich Schachmatt setzte: „Dass ich eingeschlafen bin lag daran, dass ich vor der LKW-Fahrt noch lange mit dem Auto unterwegs war.“ Wenn den Brummifahrer heute die Müdigkeit überkommt, macht er Pause – egal, wie sehr er unter Zeitdruck steht.
Dr. Hans Günter Weeß
Mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland an Schlafstörungen. Dr. Hans Günter Weeß ist renommierter Schlafforscher und beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Schlafstörungen. Der Psychologe weiß: Anspannung ist der Feind des Schlafes. Schlafmangel kann nicht nur krank machen, sondern auch tödlich enden: „Wir leben in einer 24-Stunden-Non-Stop-Gesellschaft, deshalb fehlen uns Abendrituale. Wir entpflichten und distanzieren uns nicht rechtzeitig vom Alltag, nehmen stattdessen unsere Probleme mit ins Bett.“
Literatur zur Sendung:
Dr. Hans Günter Weeß
Stefanie Sommer