Preisverleihung
Der Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik, ausgeschrieben durch den SWR, richtet sich an junge Komponierende von Filmmusik. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll einen Komponisten oder eine Komponistin prämieren, der oder die bisher nicht mehr als für fünf abendfüllende Filme (länger als 70 Minuten) Musik komponiert und nicht mehr als drei Auszeichnungen erhalten hat.
Das Preisgeld wird seit dem Jahr 2022 jährlich verliehen und je zur Hälfte durch die Rolf-Hans Müller Stiftung sowie die Filmförderung der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg finanziert. Der Preis wird im Rahmen des TeleVisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden am 29. November 2024 im Theater Baden-Baden verliehen.
Wie wichtig ist Filmmusik?
Quentin Tarantino bat Ennio Morricone, den Soundtrack zu seinem Western "The Hateful 8" zu schreiben. Nachdem Morricone abgelehnt hatte, flog der Regisseur nach Rom und überredete den 87-jährigen Filmkomponisten eine ganze Nacht lang, bis er zusagte.
Wir wissen um die Bedeutung von Filmmusik. Sie ist längst kein schmückendes Beiwerk mehr. Filmmusik kann eine Situation unterstützen, verdeutlichen und durchleuchten. Sie kann aber auch durch Widerspruch den Gehalt einer Szene konterkarieren, entlarven oder ins Lächerliche ziehen. Filmmusik kann Spannung aufbauen, überraschen oder eine Botschaft transportieren.
Der Filmzuschauende jedoch achtet auf die Bilder, die Geschichte, die Schauspieler:innen, die digitalen Effekte, die Landschaften - die Musik wird oft nur wahrgenommen, wenn sie "stört". Neben der Dramaturgie der Geschichte und der Filmbilder spielt die Dramaturgie der Filmmusik allerdings eine ebenso tragende Rolle im Gesamtergebnis "Film". Und doch fristet die Filmmusik neben der sogenannten "Kunstmusik" ihr Schattendasein als 'Funktionsmusik'.
Deshalb ist es umso wichtiger, diese Art von Musik zu würdigen und sie auszuzeichnen.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger
Bisherige Preisträger:innen waren Marvin Miller (2023), Fabian Zeidler (2022), Michael Künstle (2021), Richard Ruzicka (2018), Christoph M. Kaiser und Julian Maas (2016), Martina Eisenreich (2014), Daniel Sus (2012), der 2015 den Auftrag bekam, die Musik zur Verfilmung von Ken Folletts Bestseller „Die Pfeiler der Macht“ zu schreiben, Rainer Bartesch (2010), Natalia Dittrich (2008), Marco Hertenstein (2006), Karim Sebastian Elias (2004), Florian Appl (2002), Johannes Kobilke (2000), Jörg Lemberg (1998), Ralf Wienrich (1996), Frank Loef (1994) und Nikolaus Glowna (1992).
Über die Person
Der Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik wurde 1992 durch den damaligen Südwestfunk (SWF) und Rita Müller-Davar, der Witwe Rolf-Hans Müllers, ins Leben gerufen und von da an alle zwei Jahre verliehen. Rolf-Hans Müller, geboren am 10. April 1928, war dem SWF 40 Jahre als Pianist, Leiter des hauseigenen Tanzorchesters, Komponist, Arrangeur und Regisseur verbunden. Er wurde durch seine Musik für eine Vielzahl von Fernsehproduktionen, unter anderem für die Serien "Salto Mortale", "Goldene Zeiten" und "Moselbrück" bekannt. Rolf-Hans Müller starb am 26. Dezember 1990 im Alter von 62 Jahren.
Der Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik soll das Andenken an Rolf-Hans Müller und seine Arbeit für den SWF bewahren.