Nicht Verbrechen, sondern die Transparenz der Arbeit beider Seiten stand bei „Polizei trifft SWR" im Mittelpunkt. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, den Dialog zu suchen und zu zeigen, wie und nach welchen Qualitätsstandards der SWR arbeitet. Täglich gibt es viele Schnittstellen zwischen Medien und Polizei – etwa bei Verbrechens- oder Verkehrsmeldungen. Der Austausch brachte unterschiedliche Perspektiven und viele gemeinsame Herausforderungen zutage.
Multimediale Nachrichten und der Einfluss, den die sozialen Medien auf die Medienarbeit haben, war das Thema des Eröffnungsimpulses von Gabi Biesinger, Zweite Chefredakteurin der multimedialen Chefredaktion und Cai Rienäcker, Abteilungsleiter Zentrale Information, der zu einer angeregten Diskussion führte.
Während für die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermittlungstechnische Gründe ausschlaggebend sind, ist der SWR in erster Linie der Öffentlichkeit verpflichtet. Besonders deutlich wurde dieses Spannungsfeld beim Thema „Nationalität eines Täters". Beide Seiten müssen vor dem Hintergrund rechtlicher und moralischen Abwägungen einen Fall ständig neu bewerten und entscheiden, was und wie sie berichten. „Wir sind unfassbar getrieben", brachte es Alex Hofmann, Sprecher der Redaktionsleiter der SWR Studios, im Hinblick auf die sozialen Netzwerke auf den Punkt. „Da braucht man ein breites Kreuz." Dafür gab es viel Wertschätzung: „Der SWR ist ein Fels in der Brandung im Hinblick auf Qualität und Moral der Berichterstattung", so eine Polizeisprecherin.
Realität trifft Fiktion
Zum Abschluss traf im Tatort-Haus Realität auf Fiktion: Richy Müller, der als Kommissar Lannert für den SWR dreht, blieb für die echten Kolleg*innen gerne noch etwas länger. Und auf die launige Frage der Polizei-Delegation, warum er es im Tatort immer schaffe, alle Fälle in 90 Minuten zu lösen, kam prompt die Antwort: „Weil es im Drehbuch steht."