Nach dem Krieg gab es im Südwesten Radio Stuttgart – den Vorläufer des Süddeutschen Rundfunks – und den Südwestfunk. Beide wurden aber noch von den Militärverwaltungen kontrolliert. Auch die Nachrichten wurden zensiert.
Doch zeichnete sich schon bald ab, dass das nur eine Übergangslösung ist, und dass die Rundfunksender eigenständig werden sollten. Doch was ist damit gemeint? Soll der Rundfunk unter Aufsicht des Landtags gestellt werden? Soll die Post die technische Verbreitung übernehmen?
Das Konzept eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks war den Deutschen damals noch nicht so recht vertraut. Und so kam es am 30. Januar 1947 im Programm Radio Stuttgart zu einer Grundsatzdiskussion unter dem Titel: Wollen wir ein staatliches oder ein unabhängiges Radio? Vor dem Hintergrund der heutigen Diskussionen ein aufschlussreicher Schlagabtausch.
Es diskutieren:
- Joseph Ersing, MdL, CDU
- Erwin Schöttle, MdL, SPD
- Albrecht W. Mainholt
- Walter Brucker
Moderator war Dr. Waldemar Reichelt
25.3.1933 Joseph Goebbels: "Der Rundfunk gehört uns!"
25.3.1933 | Am 25. März 1933 – nur einen Tag nach dem Ermächtigungsgesetz, mit dem Adolf Hitler Deutschland faktisch zur Diktatur gemacht hat – bestellt sein junger Propagandaminister Joseph Goebbels die Intendanten der Reichsrundfunkgesellschaft ein und hält einen ausufernden Vortrag darüber, wie er den Rundfunk im Sinne der Regierung einspannen will. "Wir machen gar keinen Hehl daraus: Der Rundfunk gehört uns und niemandem sonst. Den Rundfunk werden wir in den Dienst unserer Idee stellen und keine andere Idee soll hier zu Worte kommen!", sagt er, während er hörbar auf das Pult klopft.
31.3.1946 Die ersten SWF-Nachrichten: Ausgangsbeschränkungen und Lebensmittelknappheit
Am 31.3.1946 startet das Programm des Südwestfunks. So klangen die ersten Nachrichten. Sie sind im Original nicht mehr erhalten, sondern wurden später nachgesprochen. Thema sind Lebensmittelknappheit und Ausgangsbeschränkungen.
27.12.1947 / 1.1.1948 Der Rundfunk wird öffentlich-rechtlich: Ansprache von Hans Bredow
27.12.1947 / 1.1.1948 | Nach dem Zweiten Weltkrieg untersteht der Rundfunk in Deutschland den Besatzungsmächten. Bis 1949 werden die Sender nacheinander in Anstalten des öffentlichen Rechts überführt und in die Hände der deutschen Verwaltung übergeben. Wenige Tage vor der Übergabe des NWDR zum 1.1.1948, erklärt Hans Bredow am 27.12.1947 in einer Ansprache, was das bedeuten soll: öffentlich-rechtlicher Rundfunk.
Für die Menschen im Südwesten Chronik des SWR
Seit 1949 sind wir – zunächst mit den beiden SWR-Vorgängern Südwestfunk und Süddeutscher Rundfunk – als öffentlich-rechtlicher Sender für den Südwesten da. Beide sendeten bereits seit 1945 bzw. 1946 unter den Alliierten. Wir haben für Sie die wichtigsten Stationen unserer bewegten Rundfunkgeschichte zusammengetragen und mit vielen Videos, Audios und Bildern aus der jeweiligen Zeit ergänzt.