12., 13., 14. und 15. Dezember 2024

Petr Popelka

Stand

INHALT

Konzerttermine
Programmfolge
Kurzinfos zum heutigen Konzert
Werkeinführungstext
Künstlerbiografien
Orchesterbesetzung
Orchester-News
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KONZERTTERMINE

Do 12. Dezember 2024, 20 Uhr
Fr 13. Dezember 2024, 20 Uhr

Stuttgart, Liederhalle

Sa 14. Dezember 2024, 19 Uhr
Mannheim, Rosengarten

So 15. Dezember 2024, 19 Uhr
Freiburg, Konzerthaus

Kostenlose Einführungen:
jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn

PROGRAMMFOLGE

Josef Suk
(1874 – 1935)

"Pohádka" ("Ein Märchen") op. 16
O věrném milování Radúze a Mahuleny a jejich strastech
(Über die getreue Liebe von Radúz und Mahulena, und über ihr Leid)
Intermezzo: Hra na labutě a pávy
(Spiel der Schwäne und des Pfaus)
Intermezzo: Smuteční hudba
(Trauermusik)
Runy kletba a jak byla láskou zrušena
(Runas Fluch, und wie er durch die Liebe gebrochen wurde)
ca. 31‘


Antonín Dvořák
(1841 – 1904)

"Die Mittagshexe"
sinfonische Dichtung op. 108
ca. 16‘


Pause


Johannes Brahms
(1833 – 1897)

Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Un poco sostenuto – Allegro – Meno Allegro
Andante sostenuto
Un poco Allegretto e grazioso
Adagio – Più Andante – Allegro non troppo, ma con brio – Più Allegro
ca. 47‘

Mitwirkende

SWR Symphonieorchester
Petr Popelka, Dirigent

Live-Radiosendung · am Fr 13. Dezember 2024 ab 20.03 Uhr auf SWR Kultur
Konzerteinführung · Tabea Dupree

KURZINFOS ZUM HEUTIGEN KONZERT

WERKEINFÜHRUNGSTEXT

Von der Bühne in den Konzertsaal:
"Pohádka" ("Ein Märchen") von Josef Suk

Bedřich Smetana, Leoš Janáček, Antonín Dvořák. Geht es um tschechische Komponisten, dann kommt einem vorerst das bekannte Trio in den Sinn. "Die Moldau" Smetanas macht Karriere im Musikunterricht und in Konzerthäusern, Leoš Janáčeks Oper "Jenufa" kommt regelmäßig auf die Spielpläne großer Bühnen, Antonín Dvořák wiederum ist im Grunde aller Orten beliebt – seien es seine erfrischenden "Slawischen Tänze", seine wunderbare Kammermusik oder die vitalen Sinfonien voller melodischer Schwünge, unter denen wieder einmal die letzte, die Neunte herausragt. "Die schöne neue Welt": Amerika.

Jedes Land hat sein Musikzentrum. In Amerika ist es New York, wo Antonín Dvořák formidabel entlohnt wird als Direktor des National Conservatory of Music. In Europa ist um die Jahrhundertwende Paris attraktiv, auch London besitzt ein reges Konzertleben, deutsche Musiker und Komponisten tummeln sich wahlweise in Leipzig und Berlin. Etwa 300 Kilometer südlicher wird auch Geschichte geschrieben. Im Prager Konservatorium lehrte schon Antonín Dvořák vor seiner Amerika-Exkursion. Später folgt ihm sein einstiger Schüler erst als Professor, dann zeitweise auch als Direktor: Sein Name ist Josef Suk.

Josef Suk
Josef Suk

Suk hat ein offenes Ohr für die Musik seines väterlichen Vorbildes, für Dvořáks Melodienreichtum und Formsicherheit. Gerade im Frühwerk, zu dem auch die Konzertsuite "Pohádka" zählt, sind Bezüge zur tschechischen Musiktradition à la Dvořák deutlich hörbar. Das Tänzerische, Bezüge zur Volksmusik mit eigenwilligen, aber meist gesanglichen Melodieführungen bestimmen die wunderbare Serenade Es-Dur für Streichorchester, aber auch die 1902 von Josef Suk beendete Phantasie in g-Moll für Violine und Orchester.

"Pohádka" entsteht ein Jahr zuvor. Ihren Ursprung hat die viersätzige Konzertsuite in einer Bühnenmusik, die Suk zu "Radúz und Mahulena" des bekannten böhmischen Dichters und Dramaturgen Julius Zeyer schrieb. "Radúz und Mahulena" ist zwar ein slowakisches Volksmärchen. Doch die Geschichte um zwei junge Liebenden aus verfeindeten Familien erinnert natürlich auch an William Shakespeares "Romeo und Julia" und ihre sich bekriegenden Familien namens Montagues und Capulets. Angesichts manch rauer und grober Szenen des Zeyerschen Schauspiels kommen einem auch die Märchen der Gebrüder Grimm in den Sinn.

Suk jedenfalls mag den Stoff. Das an Konflikten reiche Geschehen bietet ihm die Möglichkeit, sich in all seiner Vielseitigkeit musikalisch auszuleben. Da wären die herrlichen Melodien der Solo-Violine und die perlenden Harfen-Arpeggien im ersten Satz, die Suks Hang zum lyrisch-subjektiven Tonfall unterstreichen. Danach lassen die "Slawischen Tänze" Antonín Dvořáks im zweiten Satz grüßen. Zur eigenwilligen Dorfkapelle mit Pauken, Trompeten und Polka mutiert hier das Orchester, doch manche Kontrapunkte in Form feiner kammermusikalischer Episoden lassen auf eine doch auch augenzwinkernde Groteske schließen. Gustav Mahlers Ironie schimmert offenbar schon etwas durch.

Im dritten Satz zeigt sich Josef Suk als glänzender Instrumentator. Im Stil eines langsamen Sinfoniesatzes erreicht er in dieser "Trauermusik" einen ebenso dichten wie tiefempfunden Ausdruck, der nach einer Auflösung im Finale geradezu ruft. Ein Happy End: Der Fluch der magischen Hohepriesterin Runa ist im letzten Satz gebrochen; endlich können Radúz und Mahulena ihrer Liebe nach einem dramatischen Auftakt freien Lauf lassen. Mit der Solo-Violine kehrt Suk im bekannten Zirkelschluss zum Anfang zurück. Diese symbolisiert übrigens den Protagonisten Radúz, mit dem sich – so deuten es manche Autoren ­– wiederum auch Suk selbst identifiziert. Im Streit mit den Dvoráks liegt er übrigens keinesfalls, da gibt es keinerlei Familiengerangel. 1898 heiratet er Otilie, die Tochter Antoníns. Dieser wiederum ist begeistert von der Entwicklung seines Schwiegersohnes: "Das ist Musik aus dem Himmel" – so kommentiert Dvorák die Klänge zur Bühnenfassung von "Radúz und Mahulena". 

Dunkle Schauermusik:
"Die Mittagshexe" von Antonín Dvořák

Josef Suks konzertante Fassung der Schauspielmusik ist ein Frühwerk, während Antonín Dvořáks "Die Mittagshexe" eindeutig dem Spätwerk zuzuordnen ist. Die aufregenden Reisejahre hat der längst berühmte Komponist hinter sich. Aus Amerika ist Dvořák gerade zurückgekehrt nach Prag, wo er an der alten Wirkungsstätte mit einer Reihe sinfonischer Dichtungen stilistisches Neuland betritt. Darunter: "Der Wassermann", "Das goldene Spinnrad" und "Die Mittagshexe", die alle beruhen auf der Balladensammlung "Kytice" ("Blumenstrauß") – des romantischen tschechischen Dichters Karel Jaromír Erben. Erben ist für seine unverblümte Direktheit bekannt. Seine Balladen sind mal grausam, auch mal blutrünstig – und entsprechen damit den Prämissen jener "schwarzen Romantik" oder "Schauerromatik", die das Unheimliche und Dämonische betont, gern schon mal in Kombination mit Blicken in Abgründe der menschlichen Psyche.

Die Handlung der 1853 publizierten Ballade "Mittagshexe" ist tragisch, aber klar und überschaubar. Mit ihren Kindern ist die Mutter allein zu Haus. Naturgemäß ist ein schreiendes darunter. Als die Beruhigung nicht fruchtet und das Kind weiter nervt, droht die Mutter: "Möge dich doch eine Hornisse stechen!" Das Kind indes quengelt weiter – und schließlich ist der Geduldsfaden gerissen. Die Mutter beschwört die Hexe, die doch kommen möge, um das Kind endlich zu holen. Tatsächlich lässt sich die Hexe nicht zweimal bitten. Sie erscheint und im Kampf Hexe gegen Mutter triumphiert am Ende das Hexenwerk. Das Kind ist erstickt durch die feste Umarmung der Mutter. Nach seiner Heimkehr entdeckt der fassungslose Vater seine bewusstlose Frau. Das tote Kind im Arm.

Antonín Dvořák
Antonín Dvořák

Wie schon Richard Strauss und Franz Liszt in ihren sinfonischen Dichtungen zeichnet auch Antonín Dvořák die Handlung ohne Umschweife nach: Mit Holzbläsern sorgt er zu Beginn für ein morgendliches Bild der noch ruhigen und heilen Familien-Idylle. Eine Oboe mit hartnäckigen Ton-Wiederholungen beginnt zu stören. Es ist natürlich das nervende Kind, das nicht nur Leben und schließlich Tragik in die Bude bringt, sondern der Musik Dvořáks schließlich energischeren sinfonischen Vorschub gibt.

"Die Stücke sind mehr im Volkston gehalten", schreibt Dvořák über seine sinfonischen Dichtungen an den Dirigenten Hans Richter. "In jedem Stück sind drei bis vier Personen, die ich zu charakterisieren bemüht war." Zu den musikalisch Porträtierten zählt natürlich auch die Mittagshexe. Dämonisch eingefärbt erscheint sie nach einer bedrohlichen Stille wie aus dem Nichts in befremdenden Dissonanzen. "Man vermöchte den grauenhaften Schatten zu ertasten in diesen seltsam humpelnden und ungewohnten harmonischen Fortschreitungen" – so beschreibt die Stelle der tschechische Komponisten-Kollege Leoš Janáček. Janáček ist wie Gustav Mahler übrigens überaus angetan von Dvořáks neuen symphonischen Dichtungen, die in privatem Rahmen eines Konzerts im Prager Musikkonservatorium erstmals erklingen. Erst ein halbes Jahr nach den Uraufführungen der Erben-Vertonungen im Jahr 1896 gibt es erste öffentliche Aufführungen in der Musikmetropole London.

Mehr für Kenner als für Liebhaber:
Die erste Sinfonie von Johannes Brahms

Antonín Dvořák verbindet viel mit Johannes Brahms, der für ihn so etwas wie ein väterlicher Mentor ist, Vorbild und Ratgeber in einem. Brahms wiederum ebnet Dvořák die Wege. Er vermittelt ihn an den bekannten Berliner Verleger Fritz Simrock, der umgehend Dvořáks Gesangs-Duette "Klänge aus Mähren" publiziert und später auch die "Slawischen Tänze", die ab 1878 die Verlagskassen füllen. Brahms nutzt nicht nur seine vielen Kontakte pro Dvořák, sondern lobt zudem dessen "frische, lustige und reiche Erfindung". Er hat offenbar auch einen Sinn für die ungeheure Arbeit, die Dvořák in seine Werke steckt. Denn, so ergänzt Brahms: Aus Dvořáks "Abfällen" könne sich jeder andere Komponist seine "Hauptthemen zusammenklauben".

Brahms ist ein kerniger, aufs Handwerkliche fixierter Komponist. Psychologie ist nicht sein Ding. Aber es könnte schon sein, dass sein Lob von Dvořáks Frische und Erfindungskraft auch darauf zurückzuführen ist, dass er sich oft schwer tut mit seiner kompositorischen Grüblerei, die nicht von ungefähr kommt. Er hört nicht nur – wie er einmal zum Dirigenten Hermann Levi sagt – den "Riesen" Beethoven "hinter sich marschieren". Nein, er ist auch mit erdrückenden Vorschusslorbeeren ausgestattet durch Robert Schumanns Artikel "Neue Bahnen", in dem Brahms als "Berufener" beschrieben wird, man könnte auch sagen: als neuer Messias der Musik. Verstärkt werden die Erwartungshaltungen an Brahms noch durch jene Erwartungshaltungen, denen gerade deutsche Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgesetzt sind. Unbedingt fordern maßgebliche Kritiker den Fortschritt in der Musik ein, der sich vor allem im durch Beethoven verminten Terrain der Gattung Sinfonie zeigen solle.

Johannes Brahms
Johannes Brahms

Fakt ist: Brahms lässt sich Zeit mit seiner ersten Sinfonie. Erst im Alter von 43 Jahren, im Jahr 1876, tritt er mit seinem in Lichtental bei Baden-Baden beendeten sinfonischen Erstling in Karlsruhe an die Öffentlichkeit. Die Meinungen nach der Uraufführung sind gespalten, aber ein Grundton lässt sich heraushören. Salopp gesagt: Zu viel Hirn, zu wenig Herz stecke in dieser ersten Sinfonie. Heute ist sie aller Orten anerkannt, aber auf Zeitgenossen wirkt sie zu akademisch, weit mehr für den Kenner als den Liebhaber komponiert. Seltsam verschlossen zeige sich Brahms, so die Kritiker. Seine Subjektivität, seine Leidenschaft verstecke sich gewissermaßen hinter kontrapunktischen, thematischen und chromatischen Künsten. Etwa einen Monat vor der Premiere spielt Brahms seiner langjährigen Freundin Clara Schumann die ganze Sinfonie auf dem Klavier vor. Clara bemängelt danach in ihrem Tagebuch, dass ihr der (von ihrem Mann Robert bekannte) "Melodien-Schwung" fehle, sie aber die "geistreiche Arbeit" durchaus schätze. Solche Töne sind symptomatisch – unterstreicht auch der renommierte Musikwissenschaftler Giselher Schubert, der die frühe Aufnahme der Sinfonie im Jahr 1998 exakt auf den Punkt bringt:

"Den Zeitgenossen erscheint die Sinfonie in der unmittelbaren Beethoven-Nachfolge weniger neuartig oder fortschrittlich; vielmehr empfindet man mit diesem Werk einen eher traditionellen Gehalt geistig vertieft. Man konstatiert einmütig eine ernste, fast tragische Grundstimmung, eine ungewöhnlich kunstvolle Verarbeitung von in den ersten Sätzen freilich dürftigen Themen. Daraus erwächst sogleich der Vorwurf eines Mangels an sinnlichem Reiz oder erwärmender Phantasie; es herrsche eine Nüchternheit, nachgerade eine Askese vor, und die Anhäufung kompositorischer Schwierigkeiten mache es unmöglich, der Sinfonie sogleich zu folgen: Sie wird mehr geachtet und respektiert als geliebt."

Der Name fiel, und auch Brahms kommt an ihm nicht vorbei: Ludwig van Beethoven. Für die so genannten Neudeutschen, etwa Franz Liszt oder Richard Wagner, relativiert sich das furchteinflößende Genie. Sie suchen sich andere Spielwiesen: Wagner bekanntlich die Oper, Franz Liszt die orchestrale sinfonische Dichtung. Brahms hingegen geht seinem Wesen entsprechend aufs Ganze. Er will in seiner ersten Sinfonie sicher nicht Beethovens "Zehnte" schreiben, sondern sucht Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Viele Indizien sprechen jedenfalls für eine bewusste Auseinandersetzung mit Beethovens sinfonischen Verfahren. Ganz vordergründig wäre da erstmal die Orchester-Besetzung, die weitestgehend der beethovenschen Instrumentation entspricht. Hinzu kommt Brahms Weiterdenken einer rhythmischen Motivik, die fast im Alleingang Beethovens fünfter Sinfonie ihren Vortrieb verlieh. Last, but not least: die irgendwo versöhnliche Hommage ans Genie in Form eines Zitats, das diesmal nicht nur der Kenner, sondern auch der Liebhaber klar heraushört: "Freude, schöner Götterfunken". Noch dazu im letzten Satz!

Torsten Möller ∙ studierte an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Soziologie. Mit dem Schwerpunkt auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ist er freiberuflich tätig für Radio (SWR Kultur, Deutschlandfunk) und Print (Schweizer Musikzeitung, MusikTexte). In Essen unterrichtet Torsten Möller das Fach Musikjournalismus an der dortigen Folkwang Universität der Künste.

KÜNSTLERBIOGRAFIEN

Petr Popelka, Dirigent

Petr Popelka wird für seinen fesselnden, authentischen und inklusiven Zugang zum Dirigieren von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert. Seit der Saison 2024/2025 steht er als Chefdirigent an der Spitze der Wiener Symphoniker. Der gebürtige Tscheche ist außerdem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Radio Symphonieorchesters Prag. Zu seinem Amtsantritt in Wien leitete Popelka Arnold Schönbergs monumentale "Gurre-Lieder" am 150. Geburtstag des Komponisten im Wiener Musikverein – dem Ort der Uraufführung. Im weiteren Verlauf der Saison folgen Tourneekonzerte in Europa und Asien sowie diverse Auftritte im Wiener Konzerthaus und Musikverein. Unter dem Namen "Primavera da Vienna" werden Petr Popelka und die Wiener Symphoniker ab 2025 zudem ein neues Osterfestival in Triest ins Leben rufen.

Petr Popelka
Petr Popelka

Weitere Höhepunkte der Saison sind seine Debüts mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de Paris und dem NHK Symphony Orchestra sowie die Rückkehr zur Staatskapelle Berlin, zur Sächsischen Staatskapelle Dresden und zum Leipziger Gewandhausorchester. Außerdem wird er zwei prestigeträchtige Fernsehkonzerte leiten: das Konzert der Tschechischen Philharmonie zur Samtenen Revolution und das Nobelpreiskonzert mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra. Petr Popelka ist auch ein gefeierter Operndirigent und wird mit dem Radio Symphonieorchester Prag seine auf drei Saisons angelegte konzertante Aufführung von Wagners „Tristan und Isolde” mit dem dritten Akt abschließen, ehe er das gesamte Werk an der Deutschen Oper Berlin leitet. Frühere Debüts führten ihn u. a. zum Chicago Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra, Pittsburgh Symphony Orchestra, Swedish Radio Symphony Orchestra, Orchestra sinfonica nazionale della RAI. Er gastierte außerdem am Opernhaus Zürich (Mozarts "Don Giovanni"), an der Semperoper Dresden (Schostakowitschs "Die Nase"), am Theater an der Wien (Weinbergers "Schwanda") und an der Osloer Oper (Strauss‘ "Elektra"). In der Saison 2019/2020 begann Petr Popelka seine Dirigierkarriere als erster Conductor Fellow des NDR Elbphilharmonie Orchesters, nachdem er 2010 bis 2019 als stellvertretender Solo-Kontrabassist Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden war. Wenig später wurde er Chefdirigent des Norwegischen Rundfunkorchesters in Oslo (2020-2023). Er erhielt seine musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt Prag und in Freiburg.

SWR Symphonieorchester

Das SWR Symphonieorchester hat in der Liederhalle Stuttgart und im Konzerthaus Freiburg sein künstlerisches Zuhause. Im September 2016 aus der Zusammenführung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg hervorgegangen, zählen Interpretationsansätze aus der historisch informierten Aufführungspraxis, das klassisch-romantische Kernrepertoire sowie Musik der Gegenwart gleichermaßen zu seinem künstlerischen Profil. Von 2018 bis 2024 stand Teodor Currentzis als Chefdirigent an der Spitze des Symphonieorchesters. Ab der Saison 2025/2026 übernimmt François-Xavier Roth diese Position. Zu den jährlichen Fixpunkten im Konzertkalender des SWR Symphonieorchesters zählen die SWR eigenen Konzertreihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim sowie Auftritte bei den Donaueschinger Musiktagen und den Schwetzinger SWR Festspielen. Seit 2020 ist das SWR Symphonieorchester das Residenzorchester der Pfingstfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden. Einladungen führen das Orchester regelmäßig zu den Salzburger Festspielen, in die Elbphilharmonie Hamburg, nach Berlin, Köln, Frankfurt, Dortmund, Essen, Wien, Edinburgh, London, Barcelona, Madrid und Warschau. International gefragte Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Peter Eötvös, Christoph Eschenbach, Pablo Heras-Casado, Manfred Honeck, Jakub Hrůša, Eliahu Inbal, Ingo Metzmacher, Kent Nagano, Sir Roger Norrington, Jonathan Nott, Andrés Orozco-Estrada, Michael Sanderling und Giedrė Šlekytė haben mit dem SWR Symphonieorchester zusammengearbeitet.

SWR Symphonieorchester
SWR Symphonieorchester

Unter den hochkarätigen Solisten finden sich Yulianna Avdeeva, Renaud Capuçon, Martin Grubinger, Isabelle Faust, Vilde Frang, Hilary Hahn, Janine Jansen, Alexandre Kantorow, Sabine Meyer, Fazil Say, Gil Shaham, Antoine Tamestit und Anna Vinnitskaya. Ab September 2024 steht die Geigerin Patricia Kopatchinskaja dem SWR Symphonieorchester als Artistic Partner für zwei Spielzeiten zur Seite. Mit seinem umfangreichen Musikvermittlungsangebot erreicht das Orchester jährlich etwa 15.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Sendegebiet des SWR. Zahlreiche Live-Übertragungen auf SWR Kultur und Konzertstreams auf SWR.de/so ermöglichen vielen Musikfreunden in der ganzen Welt, an den Konzerten des Symphonieorchesters teilzuhaben. Seit 2024 ist das SWR Symphonieorchester offizieller Partner von "La Maestra", dem international bedeutendsten Wettbewerb für Nachwuchsdirigentinnen.

ORCHESTERBESETZUNG

ORCHESTER-NEWS

Zwischen Jazz und Klassik:
Musik von Nikolai Kapustin

Am 1. November ist eine CD mit Musik erschienen, die man auf den ersten Blick nicht mit dem SWR Symphonieorchester verbinden würde. Zusammen mit dem Pianisten Frank Dupree und seinem Trio, der SWR Bigband und dem SWR Symphonieorchester unter der Leitung von Dominik Beykirch präsentiert diese neue Veröffentlichung mitreißende und virtuose Musik von Nikolai Kapustin (1973 – 2020). Die CD ist Bestandteil einer mehrteiligen Gesamteinspielung unter der konzeptionellen Federführung von Frank Dupree.

CD-Cover Nikolai Kapustin, Klavierkonzerte 2 und 6
CD-Cover Nikolai Kapustin, Klavierkonzerte 2 und 6

Klassisches Sinfonieorchester und swingende Bigband in einer Besetzung verraten bereits, worum es hier geht: um zwischen Jazz und Klassik oszillierende Werke, um eine seriöse Konzertmusik mit groovender Spielfreude, die niemanden ruhig auf seinem Stuhl sitzen lässt. "Dupree und das SWR Symphonieorchester spielen mit ungehemmter Spielfreude und einem unwiderstehlichen rhythmischen Schwung", jubelte kurz nach ihrem Erscheinen das Onlinemagazin Pizzicato über die Aufnahme. An Silvester kann sich das Publikum in der Stuttgarter Liederhalle live im Silvesterkonzert von diesem begeisternden Kapustin überzeugen lassen: mit Werken von Gershwin, Bernstein und Kapustin. Und in der großen Besetzung made by SWR von der jüngst erschienenen CD.

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Haben Sie Interesse an weiteren Konzerten des SWR Symphonieorchesters? Diese finden Sie in unserem Konzertkalender.

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Sonstige Informationen
Wir weisen freundlich darauf hin, dass unautorisierte Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art bei dieser Veranstaltung untersagt sind.

Impressum
Sabrina Haane, Gesamtleitung SWR Symphonieorchester
Dr. Henning Bey, Künstlerische Planung
Tabea Dupree, Redaktion SWR Kultur
Henrik Hoffmann, Redaktion Programmheft
Matthias Claudi, Leitung Kommunikation SWR Ensembles und Festivals
Sämtliche Texte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft

Stand
Autor/in
SWR