Weit mehr als nur eine Hymne
Mit nur fünf Noten zaubert Joseph Haydn ein Lächeln aufs Gesicht, einen Sonnenstrahl ins Gemüt. Es ist der Anfang des so genannten "Kaiserquartetts", eines seiner letzten, großen Werke für vier Streicher. Mit wenigen Noten ist alles gesagt, was gesagt werden muss. Eine kleine Geste, kaum zwei Sekunden lang, aufgebaut aus einfachsten musikalischen Bausteinen. Und doch, oder gerade deswegen, ganz große Kunst.
Warum er ausgerechnet die Anfang 1797 vollendete Hymne auf den Text "Gott erhalte Franz den Kaiser" zum Thema des zweiten Satzes dieses Quartetts gemacht hat? Vermutlich ging ihm der gesangliche Fluss des Lieds nicht aus dem Kopf, der auch den enormen Erfolg der Hymne herbeigeführt haben dürfte. Texte und Nationen wechselten im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte. Die Melodie der "Kaiserhymne" blieb.
Musikstück der Woche vom 20.7.2019
Komponist
Joseph Haydn (1732 - 1809)
Werk
Streichquartett C-Dur op. 76 Nr. 3 "Kaiserquartett"
Sätze
Allegro
Poco adagio. Cantabile
Menuetto. Allegro - Trio
Finale. Presto
Interpreten
vision string quartet:
Jakob Encke (Violine)
Daniel Stoll (Violine)
Sander Stuart (Viola)
Leonard Disselhorst (Violoncello)
Aufnahme
Konzert vom 26.10.2016 im Schloss Waldthausen, Budenheim