Am Wochenende beraten in Saudi-Arabien fast 30 Länder über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, erwartet werden Vertreter der Ukraine, der USA, der EU, aus Großbritannien und der Türkei, aber auch aus Chile, Indonesien, Ägypten und der Türkei – nur Russland werde nicht teilnehmen, hieß es.
Das Engagement der Saudis ist auf den ersten Blick überraschend, denn der in Folge des Krieges gestiegene Ölpreis ist im saudischen Interesse, auch die Verbindungen zwischen Riad und Moskau gelten als stabil.
Warum Riad sich nun dennoch für den Frieden in der Ukraine einsetzt, das erklärt der Nahost-Experte Daniel Gerlach im Gespräch mit SWR2 zum einen damit, dass sich der Kronprinz Mohammed bin Salman auf internationaler Ebene als wichtiger Gesprächspartner und als Friedensmacht etablieren wolle: „Das wirkt ungewohnt, weil wir es gewohnt sind, dass westliche Staaten in Kriegen Mediation betreiben. Saudi-Arabien will hier den Spieß umdrehen.“
Dennoch sei Skepsis angesagt, denn die Golf-Monarchie hat sich im russischen Angriffskrieg bislang neutral gegeben.
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In seiner Studie "Der Fluch des Imperiums" verfolgt der Historiker Martin Schulze Wessel den Aufstieg Russlands zum europäischen Imperium - und nennt das dazugehörige wirkmächtige Narrativ einen Irrweg.
C. H. Beck Verlag, 352 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-406-80049-8