Tagesgespräch

Nahost-Experte: Düstere Perspektiven für Menschen in Syrien

Stand
Autor/in
Christian Rönspies

Wenn sich der UN-Sicherheitsrat mit der aktuellen Lage in Syrien befasst, herrscht dort immer noch Krieg - wenn auch nicht mehr flächendeckend. "Wir hören zwar wenig von diesem Bürgerkrieg in Syrien - allerdings setzt er sich nach wie vor auf niedrigem Niveau fort", sagt Günter Meyer, Nahostexperte an der Universität Mainz, im SWR-Tagesgespräch.

Die Folgen seien schlimm: Kein Tag vergehe ohne Luftangriffe, Bombardierungen und Gefechte zwischen den rivalisierenden Milizen. Zugleich verschlechtere sich die wirtschaftliche Lage der Menschen immer mehr: Korruption, Arbeitslosigkeit sowie schlechte Lebensbedingungen und die Folgen der Wirtschaftsblockade durch den Westen – "und dann kam am 6. Februar auch noch das furchtbare Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet dazu. Für den Großteil der Syrer hat sich in diesem Jahr die Lage verschlechtert wie nie zuvor", so der Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Uni Mainz.

Syriens Präsident Baschar Hafiz al-Assad sitzt nach Meyers Einschätzung "zweifellos fest im Sattel." Zivilgesellschaftliche Aktivitäten oder eine Opposition würden in Syrien immer wieder gewaltsam verhindert: "Selbst in den von Rebellen kontrollierten Gebieten haben die jeweiligen Milizen das Sagen."
Welchen Anteil an der Position Assads Russland hat und was der Westen möglicherweise tun könnte, sagt Nahost-Experte Günter Meyer im SWR-Tagesgespräch mit Christian Rönspies.

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Autor/in
Christian Rönspies