Es ist eines der bedeutendsten Theater für Kleinkunst in Deutschland: Seit mehr als fünfzig Jahren bietet das Mainzer unterhaus Kabarett, Comedy und Kleinkunst eine Bühne. Hier wurde Kabarettgeschichte geschrieben. Alle Großen der deutschsprachigen Kleinkunstszene waren und sind hier zu Gast, manch große Bühnenkarriere nahm hier ihren Anfang.
Seit Sommer 2019 leitet Stephan Denzer die traditionsreiche Institution. Er kennt sich aus in der Kleinkunst: Als Kabarett-Chef beim ZDF hat er erfolgreiche satirische Formate wie "Heute-Show" oder "Die Anstalt" erfunden. Mit neuen Ideen und innovativen Konzepten will er das ehrwürdige Forumtheater in die Zukunft führen. Neben etablierten Künstlern und klassischem Kabarettprogramm wird auch neuen Talenten eine Bühne gegeben, um junge Zielgruppen anzusprechen. Dafür sind Kooperationen mit Impro-Theatergruppen und Schauspielschulen, die Gründung eines festen hauseigenen Ensembles sowie mehr Präsenz im Netz geplant. Trotz großer Veränderungen möchte Denzer den bisherigen Bildungsanspruch bewahren: "Es muss im Idealfall also immer auch etwas sein, das kritisch, klug, haltungsstark und gleichzeitig unterhaltend, lustig ist." Das unterhaus soll ein Ort der Begegnung bleiben, wo Werte wie Menschlichkeit, Humanität und Lebensfreude erfahrbar werden und eine Kultur des Miteinanders gepflegt wird.
Am 1. März findet die alljährliche Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises statt, der wichtigsten und höchst dotierten Auszeichnung in der Kabarettszene. Die Preisträger 2020 sind u.a. Sebastian Pufpaff, Alfons und Gerburg Jahnke. Der Preis ist eine Nachbildung der unterhaus-Glocke, die jeden Abend den Beginn der Vorstellung einläutet. Sie wurde dem unterhaus seinerzeit von Hanns Dieter Hüsch vermacht, dem ersten Preisträger des Deutschen Kleinkunstpreises 1972. Auf dem Spielplan stehen im März und April außerdem u.a. das Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Schwester Cordula, Johannes Flöck und Musikkabarett mit GlasBlasSing.