Ira Hadžić erhält den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis. Mit dem Förderpreis verbunden ist die Möglichkeit einer zweiwöchigen Produktion in einem Hörspielstudio des Südwestrundfunks.
Sieben Stimmen sprechen denselben Text. Jede hat einen anderen Akzent. Aus den klanglichen Differenzen komponiert die Künstlerin Ira Hadžić ein Hörstück über die
Grenzen von Sprache und deren Auflösung.
„Hier steht ein bezugsfreies Wort, das sich nach Erfüllung sehnt.” Dieses Wort steht in einem Text von Ira Hadžić. Mit seiner Hilfe erkundet die Künstlerin, was Sprache bedeutet, wenn sie ihre Bedeutung verliert. Sieben Performerinnen und Performer sprechen Hadžićs Text – im Chor, im Wechsel und allein. Ihre Stimmen sind geprägt von unterschiedlichen Lebenswegen und Akzenten. In einem gemeinsamen Sprechakt versuchen sie, zu einem Erfahrungsraum jenseits der Sprache zu gelangen. „Dort wird unser Zuhause ein Zuhause finden.“
Heimatgefühle ist Teil einer Werkreihe von Ira Hadžić rund um Sprachkompositionen.
Mit: Maria de Faria, Hikaru Inagawa, Maco, Francesco Mancori, Carol McGuigan, Marco Montiel-Soto und Ira Hadžić
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
Die Autorin
Ira Hadžić wurde in Sarajevo geboren, Studium der Kulturanthropologie. Als Künstlerin und Autorin lebt sie in Berlin.
Im Spannungsfeld zwischen Literatur und (Klang)- Kunst erforscht sie Themen wie Bewusstsein, Wahrnehmung, Introspektion des sprachlichen Ausdrucks.
Ira Hadžićs neues, aus dem Arbeitsstipendium entstandenes, Stück
SWR2 Ohne Limit (bis 2 Uhr) Ira Hadžić: Auricula Auris
Im Rahmen des Karl-Sczuka-Förderpreises 2022 entwickelte Ira Hadžić mit dem damit verbundenen Produktionsstipendium das Stück "Auricula Auris", dass sie im Klangdom des ZKM Hertz-Lab in Karlsruhe realisierte. Es ist eine Hommage auf die Sendung "Das Ohr ist der Weg. Über das Hören" von Joachim-Ernst Berendt (SWF 1987). Die Radiofassung ist eine binaurale Stereomischung für das räumliche Hören über Kopfhörer.
Zu beiden Stücken gibt es ein Werkstattgespräch mit den Künstlerinnen.