1977: Am Strand von Havanna begegnet der kubanische Schriftsteller Iván einem rätselhaften Mann mit zwei Windhunden, der ihm die Lebensgeschichte des sowjetischen Geheimdienstagenten und Trotzki-Mörders Ramón Mercader erzählt. Er nennt ihn „den Mann, der Hunde liebte“ nach einer Erzählung von Raymond Chandler: Dort sucht Detektiv Carmady in einer Kleinstadt am Pazifik nach einem verschwundenen Mädchen und ihrem Hund. Iván liest dieses spannende Buch gerade.
Erst 19 Jahre später, nach dem Tod seiner Frau, traut Iván sich, die Geschichte der Begegnung aufzuschreiben, und er entwirft die Doppelbiografie von Leo Trotzki und Ramón Mercader, dieser beiden so unterschiedlichen Revolutionäre und ihrer Bereitschaft zur völligen Selbstaufgabe zugunsten einer Ideologie. Die Handlung führt an die verschiedensten Schauplätze der Weltrevolution: ins Bürgerkriegsspanien, nach Moskau während der stalinistischen Schauprozesse, ins Mexiko Frida Kahlos und Diego Riveras, ins Prag von 1968, nach Kuba.
Iván kann nicht alle Geheimnisse aufdecken, die sich um Trotzki und seinen Attentäter ranken. Doch er zeichnet ein erschütterndes Panorama der gescheiterten Weltrevolutionen des 20. Jahrhunderts.
Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, zählt zu den meistgelesenen kubanischen Autoren. Sein Werk umfasst Romane, Erzählbände, literaturwissenschaftliche Studien und Reportagen. International bekannt wurde er mit seinem Kriminalromanzyklus Das Havanna-Quartett. Die Hörspieladaption ist in der ARD Audiothek erhältlich. 2012 erhielt Padura den kubanischen Nationalpreis für Literatur, 2015 den spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur, 2023 den Pepe Carvalho Preis. Leonardo Padura lebt in Havanna.
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- ZKM Kubus
Karlsruhe
- Eintritt:
- frei
Produktion: SWR 2024
ARD Hörspieltage 2024
Das größte deutschsprachige Publikumsfestival für Hörspiel und Klangkunst findet in diesem Jahr Anfang November im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien statt. Im Mittelpunkt steht der Wettbewerb um den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Zwölf herausragende Produktionen aus der ARD, dem Deutschlandradio sowie SRF und ORF konkurrieren um die renommierte Auszeichnung.