Stadt Rastatt nach Hackerangriff

Stand
Autor/in
Bisch, Laura

(Atmo: Tippen der Schreibmaschine)
Wieder analog Tippen - an der Schreibmaschine. Für eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Rastatt gerade die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas erledigen zu können.
Mitarbeiterin: „Kollegin hatte zum Glück noch eine Schreibmaschine im Büro gehabt“
13 Sek
Hier sind nicht etwa die 80er Jahre zurück: In Rastatt sind die meisten Ämter quasi nicht erreichbar – und das schon seit Anfang der Woche. Die Telefonleitungen sind seither tot – und auch Mails kommen nicht an.
Für Uwe Mann: ein Riesenproblem. Er steht verzweifelt vor dem Amt: Er braucht dringend Papiere für seine Stieftochter.
10 Sek, Uwe Mann: „Tochter verliert sonst ihre Arbeit“
Uwe Mann muss hoffen. Das tut auch er: Arne Pfirrmann. Er ist der erste Bürgermeister von Rastatt. Er erklärt, die Stadt gehe derzeit von einem Cyberangriff aus – also davon, dass sie gehackt wurde. Laut Pfirrmann kümmern sich IT-Experten gerade Tag und Nacht darum, den Ausfall so schnell es geht zu beheben. Ein gewaltiger Kraftakt. Denn aktuell ist jeder einzelne Rechner abgeschaltet.
14 Sek, Pfirrmann: „800 Rechner müssen neu aufgebaut werden“
Für IT-Expertin Jadyn Jäger ist klar: der mutmaßliche Hack in Rastatt ist kein Einzelfall.
„In den letzten 10 Jahren immer mehr“
Nach Jägers Ansicht schützen sich Behörden und kleine bis mittelständische Unternehmen zu schlecht vor Hacker-Angriffen. Jäger glaubt: An der IT wird hier zu oft zu sehr gespart.
29 Sek. Jäger: „Zu wenige ITler – die können auch nicht alle schulen.“

Damit konfrontiert sieht sich die Stadt Rastatt nicht mitverantwortlich für den Ausfall. Die Stadt schätzt: Es wird noch Tage dauern, bis einige einzelne Rechner wieder nutzbar sind. Wie lange es geht, bis alles wieder läuft – das ist laut der Stadt noch nicht absehbar. In Praxis heißt das: die Tasten der Schreibmaschine werden in Rastatt wohl noch einige Tage klappern müssen.
(Atmo Schreibmaschine)

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Autor/in
Bisch, Laura