Studierende hören bei einer Vorlesung an der Universität Mainz zu. Wie in der Vergangenheit soll im Sommersemester 2022 wieder Präsenz der Standard sein.

Steigende Mieten in Wohnheimen

Für viele Studierende in RLP wird das Wohnen teurer

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In vielen rheinland-pfälzischen Universitätsstädten steigen die Mieten in Studentenwohnheimen. Grund sind nach Angaben der Studierendenwerke vor allem gestiegene Energiekosten.

Je nachdem in welcher Stadt und welchem Wohnheim sie leben, kommen auf die Studierenden in Rheinland-Pfalz unterschiedlich hohe Mietsteigerungen zu. Das ergab eine Umfrage des SWR. Einige Studentenwerke haben demnach schon festgelegt, wie teuer die Mieten werden, andere warten noch ab, wie sich die Energiepreise entwickeln. Bislang zeichnet sich ein Spanne von 14 bis etwa 30 Euro ab, die pro Monat mehr verlangt werden. Aber auch 60 Euro werden nicht ausgeschlossen. In Trier etwa hat das Studierendenwerk die Betriebskostenpauschale in der Warm-Miete schon erhöht.

In Trierer Wohnheimen gab es schon Mieterhöhungen

Die Energiepreise haben sich aktuell um rund 100 Prozent erhöht, und weitere Preissteigerungen sind abzusehen, heißt es vom Studierendenwerk Trier. Die Betriebskostenpauschale in der Warm-Miete sei deshalb in diesem Jahr bereits in zwei Schritten um insgesamt 20 Euro pro Wohneinheit erhöht worden. Für die Mieterinnen und Mieter der fünf Wohnanlagen im Studierendenwerk Trier soll es in diesem Jahr aber keine Nachbelastungen geben.

"Mit unseren günstigen All-Inklusive Warmmieten, einem preisgünstigen Mittagessen und im Einzelfall einer sozialen und finanziellen Unterstützung wollen wir allen Studierenden ein sorgenfreies Studium ermöglichen", teilte das Studierendenwerk mit. Derzeit gebe es auch noch freie Appartements und Zimmer zum 1. September im generalsanierten Martinskloster.

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In Mainz wird es für Studenten ab September teurer

Das Mainzer Studierendenwerk hat bereits entschieden, die Mietpreise ab September in seinen Wohnheimen zu erhöhen. Den Angaben zufolge wird die Warmmiete um 14 Euro pro Bett und Monat angehoben. Es geht um insgesamt zehn Wohnheime, neun davon in Mainz und eines in Bingen. Bislang kosten die Zimmer und Appartements dort je nach Größe zwischen 320 und 440 Euro.

Das Studierendenwerk will seine Bewohnerinnen und Bewohner außerdem informieren, wie sie energieeffizient heizen und lüften können. So ließen sich am besten Verbrauch und damit Kosten sparen. Gleichzeitig prüft das Studierendenwerk, ob die Einstellungen der Heizungsanlagen optimiert werden könnten, ohne die Wohnqualität einzuschränken.

Studierendenwerk Kaiserslautern nennt noch keine konkreten Zahlen

Klar ist, auch in den Wohnheimen des Studierendenwerks Kaiserslautern wird es für die Bewohnerinnen und Bewohner teurer. Das betrifft mehrere Wohnheime in Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken. Auch dort zahlen Studierende Fix-Mieten, in denen die Energiekosten enthalten sind. Die Mieten sind nach Angaben einer Sprecherin knapp kalkuliert, da das Studierendenwerk eine gemeinnützige, nicht-profitorientierte Einrichtung ist.

Eine Mieterhöhung sei durch den drastischen Anstieg der Energiepreise aber unausweichlich. Wie sehr und wann die Mieten angehoben werden, konnte die Sprecherin noch nicht beziffern. Um sich unabhängiger vom globalen Energiemarkt zu machen, sei geplant, verschiedene Gebäude des Studierendenwerks Kaiserslautern mit Photovoltaikanlagen auszustatten.

Mindestens 30 Euro mehr in Worms, Ludwigshafen, Landau und Germersheim

Für die knapp eintausend Mieterinnen und Mieter in den Wohnheimen des Studierendenwerks Vorderpfalz wird es ab dem 1. Januar 2023 teurer. Ein Sprecher sagte, wenn demnächst die alten Gas-Lieferverträge ausliefen, rechne man mit einer Preissteigerung von bis zu 300 Prozent. Deshalb müssten auch die Nebenkosten in den Studentenwohnheimen in Germersheim, Landau, Worms und Ludwigshafen angehoben werden - um mindestens 30 Euro im Monat.

Weil im Augenblick noch unklar sei, wie sich die Energiepreise zum Jahresende entwickeln werden, stehe die endgültige Höhe der Preissteigerung aber noch nicht fest. Denkbar - so der Sprecher - wäre auch eine Erhöhung um 60 Euro im Monat. Eine endgültige Entscheidung, wie viel genau die Studierenden für Strom und Heizung im kommenden Jahr mehr bezahlen müssen, soll erst im Dezember fallen.

Auch das Mensaessen wird wohl teurer

Neben höheren Mieten kommen auf die Studierenden in Rheinland-Pfalz weitere Kostensteigerungen zu. Vom Studierendenwerk Kaiserslautern heißt es: Auch die aktuellen Preise in den Mensen und Cafeterien seien nicht mehr kostendeckend und könnten bald steigen. Das Studierendenwerk Trier berichtet, dass dort im laufenden Sommersemester wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise bereits moderate Preissteigerungen erfolgt sind. Im Schnitt koste ein Mensagericht aktuell 2,70 bis 3,00 Euro für Studierende. Eine konkrete Preiserhöhung für das Wintersemester sei zwar derzeit nicht geplant, die Entwicklung werde aber weiter beobachtet. 

Um die zunehmenden Belastungen für viele Studentinnen und Studenten abzufedern, hat die Bundesregierung den Heizkostenzuschuss für BAföG-Empfänger in diesem Jahr einmalig auf 230 Euro verdoppelt.

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SWR