Die Galeria-Filiale in der Trierer Innenstadt: Ob Besucher dort auch in Zukunft auch Einkaufen gehen können, ist unklar.

Angeschlagene Kaufhauskette

Galeria Karstadt Kaufhof: Ungewissheit bleibt auch in Trierer Filialen groß

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Seit Anfang Februar läuft das Insolvenzverfahren beim Warenhauskonzern Galeria. Für die Beschäftigten in den Trierer Filialen könnte das bange Warten im März aber ein Ende haben.

Seit 46 Jahren arbeitet Marlies Breser mittlerweile bei Galeria Kaufhof in der Trierer Innenstadt. Seit 32 Jahren ist sie Vorsitzende des Betriebsrates in der Simeonstraße. Breser hat bei der Warenhauskette schon viel erlebt.

Doch jetzt steht auch ihr Arbeitsplatz auf der Kippe. Noch immer ist unklar, was mit den beiden Trierer Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen passiert. Es herrsche viel Wehmut, auch die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien angespannt.

"Es herrscht viel Wehmut. Auch bei mir."

Am Morgen hatte die Betriebsrätin ihre Kolleginnen und Kollegen bei einer Betriebsversammlung über den Stand des laufenden Insolvenzverfahrens informiert. "Bei allen von uns herrscht viel Wehmut. Das ist auch bei mir so", sagt die Betriebsrätin.

Aufgrund der drohenden Filialschließungen bei der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof macht sich die rheinland-pfälzische Landesregierung für den Erhalt von möglichst vielen Häusern im Land stark. "Wir kämpfen um jeden Standort", betonte Arbeitsminister Alexander Schweitzer in Trier.
Aufgrund der drohenden Filialschließungen bei der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof macht sich die rheinland-pfälzische Landesregierung für den Erhalt von möglichst vielen Häusern im Land stark. "Wir kämpfen um jeden Standort", betonte Arbeitsminister Alexander Schweitzer in Trier.

Nach der Versammlung besuchte Landesarbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) die Mitarbeiter in Trier, um sie zu unterstützen.

"Wir kämpfen um jeden Standort."

Er habe Gespräche mit der Geschäftsführung von Karstadt Kaufhof geführt, die "offen und konstruktiv" gewesen seien. 

Zur Wahrheit gehöre aber auch: "Die Möglichkeiten der Politik sind überschaubar". Unternehmerische Entscheidungen könnten in der Regel nicht ins Gegenteil verkehrt werden. Trotzdem wolle er um jeden Standort kämpfen, sagte Schweitzer.

Aus seinen Gesprächen habe er nicht die Hoffnung gezogen, "dass wir in Rheinland-Pfalz überhaupt nicht berührt sein werden". Auf SWR-Anfrage sagte Schweitzer, dass er davon ausgehe, dass auch in Rheinland-Pfalz Stellen abgebaut werden. Eine Entscheidung des Konzerns erwarten der Minister und die Betriebsräte Mitte März.

Auch der Trierer Dezernent für Innenstadtentwicklung, Ralf Britten (CDU), rechnet nicht damit, dass beide Filialen Trier erhalten bleiben, sagte er dem SWR im Interview.

Grundsätzlich glaubt er, dass in der Trierer Innenstadt künftig eine Mischung aus Wohnraum, Kultur, Gastronomie und auch kleineren Läden zum Einkaufen entstehen könne.

Betriebsrätin Marlies Breser geht dagegen nicht davon aus, dass neue Konzepte den Verlust der Filialen auffangen könnten. "Ich hoffe, dass beide Filialen erhalten bleiben. Ein weiterer Leerstand wäre für die Stadt Trier eine Katastrophe."

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