Zerstörtes Schusterskreuz in Trierer Wald

100 Tage nach Zerstörung

Schusterskreuz im Stadtwald steht nach Reparatur wieder auf dem Sockel

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Das Schusterskreuz im Weißhauswald in Trier gibt es seit 280 Jahren. Für viele gehört es zur Stadt wie die Porta Nigra. Jetzt wurde es zerstört vorgefunden.

Fast jeder Spaziergänger oder Wanderer in Trier kennt es: das Schusterskreuz im Weißhauswald. Etwas mehr als ein halbes Dutzend Wald- und Wanderwege rund um Trier treffen dort zusammen. Doch jetzt steht von dem Denkmal nur noch der Sockel. Das Schusterskreuz - verschwunden.

Schusterskreuz in Einzelteile zerlegt 

Ende Januar fanden Wanderer das umgestürzte Denkmal im Trierer Stadtwald. In Einzelteile gebrochen lag es auf dem Waldboden, teilten die Vereinigten Hospitien Trier auf SWR-Anfrage mit. Die Vereinigten Hospitien Trier sind die Besitzer des Schusterskreuzes.

Die Einzelteile des Kreuzes wurden in Absprache mit der Denkmalpflege gesichert und eingelagert. Und es wurde Anzeige erstattet. Nach Angaben der Polizei wird nun wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung ermittelt.

Schusterskreuz in einem Trierer Wald
So kennen es die Trierer: Das Schusterskreuz im Weißhauswald. Für viele habe das Denkmal auch einen emotionalen Wert, heißt es seitens der Vereinigten Hospitien.

Verdacht auf Vandalismus am Kulturdenkmal

Dass das Schusterskreuz ohne Fremdeinwirkung kaputt gegangen ist, glaubt Tobias Reiland von den Vereinigten Hospitien Trier nicht. "Es ist nur eine Vermutung. Aber ein zwei Meter hohes Steinkreuz fällt normalerweise nicht von selbst um."  

Auch dass der Sockel möglicherweise im Laufe der Jahre eine Schieflage eingenommen hat, und das Kreuz nicht mehr stabil stand, kann ausgeschlossen werden. Die Denkmalpflege hat mit einer Wasserwage nachgemessen. Der Sockel sei völlig in Ordnung, heißt es seitens der Denkmalschützer.

Zudem sei das Schusterskreuz in einem guten Zustand. Es war nach Angaben der Behörden zuletzt 2017 vom Eifelverein Ortsgruppe Trier restauriert worden. Der Verein kümmert sich in Absprache mit den Vereinigten Hospitien Trier um das Kulturdenkmal.  

Schusterskreuz hat emotionalen Wert

Die Betroffenheit über die Zerstörung des Schusterskreuzes ist nach Auffassung von Tobias Reiland von den Vereinigten Hospitien groß. "Die Reaktion ist Bestürzung. Einfach, weil es ganz viele Menschen tief trifft, weil das Kreuz ihnen teils ein Leben lang bekannt ist und plötzlich zerstört auf dem Boden lag." Auch deshalb soll es wieder aufgebaut werden.

Reiland ist überzeugt, dass das auch der Wunsch der Bürger und Bürgerinnen ist. Ob es wieder genauso aussehen wird wie vor der Zerstörung, kann noch niemand sagen. Eine Rolle spielen dabei wohl auch die Kosten. Wie hoch die für die Restaurierung des Schusterskreuzes sein werden, ist noch unklar.

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SWR